Türsprechanlage: Für mehr Sicherheit und Komfort
Veröffentlicht: 13.06.2025 | Lesedauer: 7 Minuten
Wenn jemand an Ihrer Tür klingelt, möchten Sie sicherlich wissen, wer die Person ist, die um Einlass bittet. Türsprechanlagen machen es möglich. Steht jemand vor der Tür, können Sie von drinnen via Sprechanlage mit der Person Kontakt aufnehmen und deren Identität prüfen, bevor Sie ihr Zutritt zum Gebäude verschaffen. Handelt es sich um eine Video-Türsprechanlage, haben Sie zusätzlich die Möglichkeit, den Menschen zu sehen. Dank moderner Smart-Home-Technologie besteht sogar die Option, bequem über das Smartphone oder Tablet auf die Gegensprechanlage zuzugreifen. Türsprechanlagen sorgen für mehr Sicherheit und Komfort im Alltag, bei der Auswahl und Installation gilt es jedoch einiges zu berücksichtigen. In diesem Ratgeber erklären wir Ihnen, was Sie über Türsprechanlagen wissen müssen.
Eine einfache Gegensprechanlage besteht aus zwei Kernkomponenten: einer Außenstation und einer Innenstation. Die Außenstation befindet sich an der Eingangstür und verfügt über ein Mikrofon, einen Lautsprecher, eine integrierte Klingel und im Fall einer Video-Türsprechanlage zusätzlich über eine Kamera. Die Innenstation ist im Gebäude installiert. Sie ist ebenfalls mit einem Mikrofon ausgestattet. Im Unterschied zur Türstation kann es sein, dass ein Hörer wie bei einem Telefon vorhanden ist. Es gibt aber auch Innenstationen mit Freisprechanlage. Im Fall einer Video-Türsprechanlage verfügt die Innenstation zusätzlich über einen kleinen Bildschirm, der das Kamerabild der Außenstation anzeigt. Außerdem ist meist ein Türöffner Bestandteil der Innenstation.
Türsprechanlagen können nicht nur in Modelle mit und ohne Videofunktion unterteilt werden, sondern auch nach der Art der Signalübertragung. So gibt es klassisch analoge und kabelgebundene Sprechanlagen, aber auch IP-Sprechanlagen, bei denen Innen- und Außenstation via Ethernet-Kabel miteinander verbunden und ins lokale Netzwerk integriert sind. Daneben existieren IP-Türsprechanlagen mit WLAN-Modulen für eine kabellose Installation. Andere drahtlose Varianten nutzen entweder ein alternatives Funkfrequenzband oder sind DECT-Geräte (Digital Enhanced Cordless Telecommunications), die den gleichen Funkstandard wie kabellose Festnetztelefone verwenden.
Eine Türsprechanlage bietet mehrere Vorteile. Allen voran erhöht sie die Sicherheit in Wohn- und Geschäftsgebäuden. Mit einer Gegensprechanlage identifizieren Sie Besucher und Besucherinnen und kommunizieren mit ihnen, bevor sie das Gebäude oder Gelände betreten. Video-Türsprechanlagen ermöglichen es Ihnen sogar, die Personen nicht nur verbal, sondern auch optisch zu identifizieren. Ungebetene Gäste können Sie abweisen, ohne dafür die Tür öffnen zu müssen.
Außerdem ist eine Gegensprechanlage mit integriertem Türöffner sehr komfortabel, da Sie den Besuch auf Knopfdruck hereinlassen können. So ersparen Sie es sich, selbst zur Tür zu gehen. Gerade in weitläufigen oder mehrstöckigen Gebäuden ist das von Vorteil. Moderne Türsprechanlagen können Sie zudem in Smart-Home-Systeme integrieren, um via Smartphone oder Tablet mit Personen vorm Eingang zu sprechen oder die Tür zu öffnen, wenn Sie gar nicht vor Ort sind.
Beim Kauf einer Türsprechanlage sollten Sie mehrere Faktoren berücksichtigen, um sicherzustellen, dass das System Ihren Anforderungen entspricht und optimal funktioniert. Erst einmal müssen Sie überlegen, ob Sie eine Gegensprechanlage mit oder ohne Videofunktion benötigen und welche Verbindungsart Sie bevorzugen (kabelgebunden oder funkbasiert). Bei drahtlosen Systemen ist es wichtig, auf die Funkreichweite zu achten. Diese ist begrenzt, weshalb die Innenstation nicht zu weit von der Außenstationen entfernt sein darf. Bedenken Sie, dass Hindernisse wie Wände und Decken die Reichweite verkürzen. Falls Sie eine Integration ins Smart Home ins Auge fassen, achten Sie darauf, eine Anlage zu kaufen, mit der das möglich ist. Sollte bereits ein Türöffner vorhanden sein, prüfen Sie, ob er mit der Türsprechanlage funktioniert. Beim Kauf einer Video-Türsprechanlage ist zudem die Auflösung der Kamera und des Displays relevant.
Je höher sie ist, desto mehr Details können Sie erkennen.
Möchten Sie ein Mehrfamilienhaus oder Bürogebäude ausstatten, benötigen Sie ein System, das mehrere Innenstationen unterstützt, die jeweils separat mit der Außenstation kommunizieren können.
Ein weiteres Auswahlkriterium sind Zusatzfunktionen, beispielsweise eine Nachtsicht oder eine Speicherfunktion bei Video-Gegensprechanlagen. Es gibt auch Systeme, die über eine Bewegungserkennung verfügen, damit Sie über Aktivitäten vor der Tür informiert werden, ohne dass jemand die Türklingel betätigt.
Bei der Türstation ist es zusätzlich wichtig, dass sie witterungsbeständig ist. Es sollte ein ausreichender Schutz vor Staub und Feuchtigkeit bestehen, damit die Anlage funktionsfähig bleibt und zuverlässig ihren Dienst verrichtet.
Wenn Sie eine Türsprechanlage installieren möchten, benötigen Sie dafür einiges an Werkzeug und Materialien: Schraubendreher, Bohrmaschine, Dübel und Schrauben, Kabel, einen Spannungsprüfer und Isolierband. Bestimmen Sie geeignete Positionen für die Außenstation und für die Innenstation und stellen Sie sicher, dass in der Nähe Stromquellen vorhanden ist. Schalten Sie die Stromversorgung vor der Installation ab. Nun bohren Sie Löcher an den vorgesehenen Stellen und befestigen die Stationen mit Dübeln und Schrauben. Stromkabel und etwaige Verbindungsdrähte zwischen Außenstation und Innenstation (sofern es sich nicht um eine funkbasierte Gegensprechanlage handelt) verlegen Sie durch die Wände oder bringen Kabelkanäle an. Sind Sie mit der Montage fertig, schalten Sie die Stromzufuhr ein und testen die Funktionalität der Anlage.
Neben der Audiokommunikation und einem elektrischen Türöffner bieten Türsprechanlagen mitunter noch weitere Funktionen. Praktisch ist die Unterstützung von Smart-Home-Systemen, so dass Sie bequem via Smartphone, Tablet oder PC auf die Anlage zugreifen, mit dem Besuch sprechen und die Tür öffnen können. Besonders fortschrittlich sind Systeme mit Keyless Entry. In dem Fall lässt sich die Tür statt mit einem Schlüssel durch Eingabe eines Codes via Tastatur oder das Scannen des Fingerabdrucks öffnen.
Manche Zusatzfunktionen sind Video-Türsprechanlagen vorbehalten, beispielsweise eine Nachtsicht: Integrierte Infrarot-LEDs ermöglichen hier bei Dunkelheit eine gute Sicht.
Eine KI-gestützte Bewegungserkennung sorgt dafür, dass Sie über Aktivitäten vor der Tür informiert werden, selbst wenn niemand klingelt. Es gibt sogar Systeme mit Gesichtserkennung, bei denen eine KI autorisierte Personen identifiziert und ihnen Zugang gewährt. Einige Systeme erlauben die Aufzeichnung von Standbildern und Videos.
Die Außenstation sollten Sie regelmäßig reinigen. Mit der Zeit sammelt sich auf den Klingeltasten und den Bereichen ringsherum durch den Gebrauch und die Umgebungsbedingungen im Freien zwangsläufig Schmutz an.
Nutzen Sie für die Reinigung lauwarmes Wasser und bei Bedarf ein mildes Reinigungsmittel. Bei einer Video-Türsprechanlage müssen Sie auch das Kameraobjektiv säubern. Greifen Sie dafür auf ein weiches Mikrofasertuch oder einen weichen Pinsel zurück, um keine Kratzer zu hinterlassen.
Die Funktionalität sollten Sie in regelmäßigen Abständen testen. Sollte es Probleme beispielsweise mit der Klingel oder dem Türöffner geben, prüfen Sie die Kabelverbindungen, sofern es sich um eine drahtgebundene Anlage handelt. Anderenfalls müssen Sie untersuchen, ob die Funkverbindung zwischen Innen- und Außenstation gestört ist. Sollten Komponenten defekt sein, tauschen Sie diese aus.
Bei der Verwendung von Türsprechanlagen sind aus Gründen der Sicherheit und des Datenschutzes mehrere Aspekte zu berücksichtigen. Wenn Sie eine Anlage in Betrieb nehmen, stellen Sie sicher, dass alle Stromverbindungen korrekt angeschlossen sind und der Stromkreis geschlossen ist. Beachten Sie die Nennspannungen der Komponenten, um elektrische Unfälle zu vermeiden. Sind Sie sich unsicher, wie Sie die Anlage richtig installieren, wenden Sie sich an eine Fachkraft
Achten Sie bei einem drahtgebundenen System darauf, Kabel der richtigen Art und Dicke zu verwenden, die gut abgeschirmt sind, damit es nicht zu Interferenzen kommt. Bei einer Funkanlage ist es wichtig, die Übertragung mit einer starken Verschlüsselung zu versehen, damit Unbefugte sich keinen Zugriff verschaffen und das System manipulieren können.
Was ist der Unterschied zwischen einer Audio- und einer Video-Türsprechanlage?
Eine Video-Türsprechanlage verfügt über eine Außenstation mit integrierter Videokamera, während die Innenstation mit einem Monitor ausgestattet ist, der das Kamerabild zeigt. Audio-Gegensprechanlagen fehlt diese Funktion, hier findet die Besuchererkennung nur im Gespräch statt,
Kann ich eine alte Türsprechanlage durch eine neue ersetzen?
Prinzipiell ist das möglich, jedoch gilt es einige Dinge zu beachten. So stellt sich die Frage, ob die neue Türsprechanlage mit den bestehenden Kabeln kompatibel ist, falls es sich erneut um ein drahtgebundenes System handelt. Die Chancen stehen jedoch gut, wenn Sie nicht zur Hardware eines anderen Herstellers wechseln. Haben Sie ein System von Siedle oder Gira, informieren Sie sich darüber, welche neueren Produkte die jeweilige Firma bietet und ob die Möglichkeit besteht, alte Technik damit zu ersetzen. Am besten lassen Sie sich von einer Fachkraft beraten.