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Ratgeber

Leitungssuchgeräte: Pflicht-Werkzeug für Heimwerker und Installateure

Eine spannungsführende Leitung oder sogar eine Wasser- oder Gasleitung versehentlich anzubohren ist für Heimwerker und Installateure ein echtes Schreckensszenario. Um das Risiko zu minimieren, kommen Leitungssuchgeräte zum Einsatz. Sie bieten die Möglichkeit, Leitungen hinter Wänden, Böden und Decken ausfindig zu machen. In unserem Ratgeber erfahren Sie, wie die Ortungsgeräte funktionieren und worauf es beim Kauf zu achten gilt.


Einsatzgebiete von Leitungssuchgeräten

Speziell bei der Sanierung von Altbauten ist häufig nicht immer ersichtlich, wo genau stromführende Leitungen oder die Rohre für Wasserversorgung und Heizung genau verlaufen. Um Schäden an den Leitungen durch Bohr- oder andere Handwerksarbeiten zu vermeiden, sollte ein gutes Leitungssuchgerät zur Standardausrüstung eines jeden Installateurs gehören. Leitungssuchgeräte sind zuverlässige Detektoren, die nicht nur Leitungen, sondern auch Stahl- und Holzträger hinter Wänden, Böden und Decken gezielt orten. Ausserdem leisten sie wertvolle Dienste, wenn es darum geht, die genaue Position der Verrohrung einer Fussbodenheizung zu ermitteln.


Wie funktioniert ein Leitungssuchgerät?

Eine in der Wand verlegte Leitung lässt sich leicht mit dem passenden Ortungsgerät aufspüren, doch wie funktioniert das? Spannungsführende Wechselstrom-Leitungen können mittels passiver elektromagnetischer Induktion gefunden werden. Dabei erzeugt der Leitungssucher über eine eingebaute Spule ein elektromagnetisches Feld. Metallische Objekte, die sich in der Nähe der Spule befinden – zum Beispiel eine Stromleitung –, führen zu einer Verformung der magnetischen Feldlinien und werden vom Prüfgerät erfasst. Eine eingebaute LED-Anzeige oder ein Display gibt Auskunft darüber, wenn das Gerät fündig geworden ist.

Nichtmetallische Objekte wie Holz oder Kunststoffrohre können dagegen mit einem Ortungsgerät gefunden werden, das über einen kapazitiven Sensor verfügt und ein elektrisches Feld erzeugt. Der Sensor registriert selbst geringste Veränderungen im elektrischen Feld und kann so Objekte in der Wand orten, die nicht aus Metall bestehen. Soll dagegen nach Metall gesucht werden, muss ein magnetisches Feld erzeugt werden. Stahlträger oder andere Objekte aus Metall führen zu einer Beeinflussung des Feldes, die vom Leitungsfinder erkannt wird. Geräte für Profis sind darüber hinaus in der Lage, Radar zur Ortung von Rohren und Kabeln zu verwenden.


Was gibt es beim Kauf von Leitungssuchgeräten zu beachten?

Ein normaler Kabelsucher ist nur in der Lage, elektrische Leitungen zu finden. Falls Sie auch die Position von Wasser- und Heizungsrohren oder Holz beziehungsweise Metall zuverlässig bestimmen möchten, müssen Sie zu einem Multifunktionsgerät greifen. Von besonderer Relevanz ist die Erfassungstiefe eines Leitungssuchgerätes: Im Durchschnitt liegt die Erfassungstiefe günstiger Detektoren bei etwa 60 Millimetern (Stahl), 50 Millimetern (Kupfer) und 30 Millimetern (Stromleitungen). Hochwertige Geräte ermöglichen deutlich höhere Erfassungstiefen. Gerade im professionellen Bereich spielt die Laufzeit der Batterie eine wichtige Rolle, achten Sie daher beim Kauf einen ausreichend bemessenen Akku.

Je nach Einsatzgebiet ist es hilfreich, wenn das Leitungssuchgerät über ein beleuchtetes LC-Display verfügt, damit die Werte auch bei suboptimalen Lichtverhältnissen abgelesen werden können. Ein robustes und stosssicheres Gehäuse trägt dazu bei, dass das Gerät auch im rauen Umfeld lange seinen Dienst verrichten kann. Für den Heimwerker, der mit dem Leitungssucher nur hin und wieder eine Prüfung durchführt, ist ein Gerät in der Preisklasse um 100 Franken gewöhnlich ausreichend, Leitungsfinder für Profis kosten dagegen deutlich mehr, bieten allerdings auch eine deutlich höhere Präzision. Von 20-Franken-Geräten aus dem Baumarkt sollten Sie dagegen Abstand nehmen. Die Erkennungsraten solcher Billig-Leitungssucher sind in der Regel nicht zuverlässig. Im Internet finden Sie unabhängige Tests, die Sie sich vor dem Kauf anschauen sollten, um den besten Leitungssucher für Ihre Ansprüche zu finden.


Unser Praxistipp: Kalibrierung nicht vergessen!

Manche Leitungssucher führen beim Einschalten eine automatische Kalibrierung durch. Geräte, die eine solche Funktion nicht besitzen, müssen vor einer Ortung unbedingt manuell kalibriert werden. Wenn dies nicht berücksichtigt wird, können Leitungen und Rohre nicht zuverlässig geortet werden.


FAQ – häufig gestellte Fragen zu Leitungssuchgeräten

Welche Materialien kann ich mit einem Leitungssucher in der Wand finden? 

Das ist vom jeweiligen Gerät abhängig. Grundsätzlich möglich ist das Auffinden von Kupfer, Stahl und Metallen, die nicht stromführend sind. Zusätzlich können auch Holz und Rohre aus Kunststoff in der Wand zuverlässig erkannt werden. 

Kann die Messung mit einem Leitungssucher gestört werden?

Ja, das kann in manchen Fällen passieren. Potenzielle Störquellen sind unter anderem Mikrowellen, DECT-Telefone oder auch der heimische WLAN-Router. Um sicherzugehen, sollten Sie vor einer Messung die entsprechenden Geräte vom Strom trennen. Darüber hinaus können auch feuchte Untergründe und Hohlziegel zu falschen Ergebnissen führen.

Wie führe ich eine Messung korrekt durch?

Nach erfolgter Kalibrierung, je nach Gerät manuell oder automatisch, muss bei einigen Geräten der Untergrund ausgewählt werden, der gescannt werden soll. Führen Sie den Leitungsfinder in zwei um 90 Grad versetzte Richtungen langsam über die zu prüfende Stelle. Dabei muss der Leitungssucher ständigen Kontakt zum Untergrund haben. Zu Sicherheit sollten Sie auch einen gewissen Radius um die zu prüfende Stelle messen. Falls sich das Werkzeug durch Reibung statisch aufgeladen hat, schaffen Sie einen Potenzialausgleich, indem Sie die freie Hand auf die Wand legen. 

Warum sollte ich einen Leitungssucher kaufen, es gibt doch eine App für mein Smartphone?

Zwar gibt es verschiedene Apps, von denen die Hersteller behaupten, mit ihnen stromführende Leitungen und andere Objekte in einer Wand erkennen zu können. Fakt ist allerdings, dass die Sensoren eines Smartphones nicht einmal annähernd so sensibel reagieren wie es bei einem guten Leitungssucher der Fall ist. Die Schnäppchen-App für 2 oder 3 Franken kann ganz schnell zum Bumerang werden. Im besten Fall haben Sie beim Anbohren einer Wasserleitung einen kapitalen Wasserschaden und wenn es ganz schlecht läuft, bekommen Sie einen massiven Stromschlag. Meiden Sie daher solche Apps und greifen Sie zu Ihrer eigenen Sicherheit zu einem richtigen Leitungssucher.