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Betriebssystem für Schulen » Welches ist das Beste?

Ein Vergleich von Windows, macOS und ChromeOS

Die Digitalisierung von Bildungseinrichtungen schreitet voran und eröffnet dem Lernen und Lehren ganz neue Möglichkeiten. Doch bevor man mit schicker Lernsoftware, praktischen Lernplattformen und Videkonferenzen startet, gilt es eine zuverlässige Infrastruktur zu schaffen. Dazu gehört nicht nur ein stabiles, leistungsfähiges WLAN für jedes Klassenzimmer, sondern auch ein sicheres Datenmanagement und je nach Konzept eine passende Ausstattung mit Endgeräten wie Tablets und Notebooks, Whiteboards, Beamer oder 3D Drucker. So ist man als Schule gut gerüstet, um seine Schülerinnen und Schüler mit modernen Methoden zu unterrichten und sie auf ihre digitale Zukunft vorzubereiten.

  • Vergleich: Grundlagen von Windows, macOS und ChromeOS

  • Versionen speziell für Schulen 

  • Was sind Open-Source-Programme?

  • Fazit

Betriebssysteme für Schulen

Viele Vorgänge, die für ein funktionierendes Netzwerk sorgen, laufen im Hintergrund ab. Beispielsweise sorgen Firewall, Jugendschutzfilter und Cache für ein sicheres, schnelles Surfen im Internet. Die Verwaltung von Zugriffsrechten und Benutzern sowie eine sinnvolle Ordnerstruktur helfen beim reibungslosen Unterrichtsablauf. 

Um dies alles zu gewährleisten, ist ein Betriebssystem als Dreh- und Angelpunkt erforderlich. Dieses bildet die Schnittstelle zwischen den Hardware-Komponenten und den Software-Programmen. Es beinhaltet Computerprogramme, welche Arbeitsspeicher, Festplatten sowie Ein- und Ausgabegeräte verwalten und sie den zahlreichen Anwendungen zur Verfügung stellen.

Die bekanntesten Betriebssysteme sind Windows von Microsoft, macOS/iOS von Apple sowie ChromeOS von Google, weniger bekannt ist Linux. Die drei grossen Anbieter haben im Zuge der Digitalisierung von Schulen spezielle Versionen ihrer Systeme herausgebracht, die sich an die Bedürfnisse von Schulen richten. Der Heimunterricht, der durch den Ausbruch des Coronavirus erforderlich war, beschleunigt diesen Trend immens. Im folgenden Ratgeber stellen wir Ihnen diese Betriebssysteme vor.  


Vergleich: Grundlagen von Windows, macOS und ChromeOS

Auffallend ist, dass in den meisten Schulen Microsoft Windows genutzt wird. Das mag aufgrund der Historie in vielen Bildungseinrichtungen, aber auch durch private Nutzungsgewohnheiten so sein. In der Tat hat dieses Betriebssystem viele Vorteile, doch es lohnt sich die Systeme von Apple und Google anzusehen. Zunächst einmal geht es um die grundlegenden Unterschiede, die man sich bewusst machen sollte. Denn das legt den Grundstein für alle weiteren Planungen und notwendigen Anschaffungen. 

  • WindowsMicrosoft
    macOS/iOSApple
    ChromeOSGoogle
  • Windows

    Anwendungen müssen auf dem Endgerät installiert werden. Internet ist für ihre Nutzung nicht erforderlich.

    macOS/iOSAnwendungen müssen auf dem Endgerät installiert werden. Internet ist für ihre Nutzung nicht erforderlich.
    ChromeOSWeb-Clientansatz: Webbasierte Anwendungen, die nur mit Verbindung zum Internet nutzbar sind. Offline zu arbeiten ist nur eingeschränkt möglich.
  • Windows

    Regelmäßige Updates. Ob die Updates automatisch starten oder man sie manuell starten muss, ist Einstellungssache. Sicherungen sind in der Windows-Cloud möglich.

    macOS/iOS

    Regelmäßige Updates. Ob die Updates automatisch starten oder man sie manuell starten muss, ist Einstellungssache. Sicherungen sind in der iCloud möglich.

    ChromeOS

    Regelmäßige und automatische Updates. Sicherungen sind in der GoogleCloud möglich.

  • Windows

    Nach dem Kauf einer Lizenz bzw. eines Abos und der Installation auf einem Windows-fähigen Endgerät ist Windows-System einsatzbereit. Häufig ist das Windows auf neuen Endgeräten bereits vorinstalliert. Das Anlegen eines Kundenkontos erleichtert zukünftige Aktualisierungen auf neue Windows-Versionen. Apple erlaubt durch den Einsatz von BootCamp inzwischen die Nutzung von Windows auf Apple Computern.

    macOS/iOSDas Betriebssystem ist bereits auf den Endgeräten von Apple installiert. Eine Registrierung ist notwendig, dann kann es auch schon losgehen.
    ChromeOSChrome OS war ursprünglich speziell für die Benutzung von Web-Anwendungen ausgelegt. Inzwischen wird es von Googles Hardware-Partnern auf deren Geräten vorinstalliert.
  • WindowsJedes Programm muss auf dem Computer installiert werden.

    Kompatibel ist das Microsoft Office-Paket mit E-Mail-Programm Outlook, Excel, PowerPoint, Word, Access, Calendar, Edge (Internetbrowser), Zugang zu OneDrive (Cloud-Speicher) uvm.

    Hier gibt es eine Abo-Variante mit Webanwendungen (Microsoft 365) und eine Einmalkauf-Lizenz mit eingeschränktem Programm-Angebot.

    Aber auch Alternativen wie OpenOffice, Calligra Office, LibreOffice oder WPS Office sind kompatibel. Zusätzlich lassen sich weitere Programme kostenlos oder kostenpflichtig installieren. 
    macOS/iOSDas eigene Office-Paket iWork mit Pages, Keynote und Numbers (Tabellenkalkulation) wird genauso mitgeliefert wie zahlreiche andere Anwendungen, beispielsweise iTunes, Mail, Safari (Internetbrowser), Fotos und Finder (Dateiverwaltung).

    Mittlerweile lassen sich jedoch auch andere Pakete wie OpenOffice, Libre Office oder Calligra Office installieren.

    Zudem gibt es weitere Anwendungen für Mac OS, die man kostenlos und kostenpflichtig installieren kann.
    ChromeOSCloud Computing: Nutzer bearbeitet seine Dokumente, die in der Cloud gespeichert werden.

    Sämtliche Anwendungen sind online verfügbar: Beispielsweise GMail, Docs, Tabellen, Präsentationen, Drive (Ablage), Chrome (Internetbrowser), Google Meet für Videokonferenzen, Chats, Formulare, Kalender, Notizen, Sites zur Erstellung kleiner Webseiten.
  • WindowsMicrosoft Surface sowie Notebooks, Tablets und PCs von einer Vielzahl an Herstellern.
    macOS/iOSmacOS/iOS kann ausschliesslich auf Apple-Geräten, also Macbooks und iPads genutzt werden. 
    ChromeOS

    Chromebooks von unterschiedlichen Herstellern wie Acer, HP, Lenovo, Asus. Diese Endgeräte zeichnen sich durch ihre schlanke und effiziente Bauart aus. Auf der Festplatte sind keine Anwendungen gespeichert, der Nutzer arbeitet ausschliesslich in der Google Cloud mit webbasierten Programmen. 

Zu den Windows Betriebssystemen »


Versionen speziell für Schulen

Nicht erst seit dem Ausbruch des Coronavirus und der damit verbundenen Notwendigkeit des Heimunterrichts haben die drei grossen Anbieter ein eigens für Schulen gedachtes Angebot konzipiert. Diese Lösungen sollen den Unterricht für die Kinder und Jugendlichen genauso wie für die Lehrkräfte vereinfachen. Im Folgenden vergleichen wir die Angebote von Microsoft 365 Education, Apple Education und G Suite for Education.  

  • Microsoft 365 Education

    Die Windows-Software Microsoft 365 Education enthält:

    Geräte-Administration: Microsoft Endpoint Manager 

    Organisation des Unterrichts: Microsoft Endpoint Manager und Teams.

    Integriert: Office 365 A1 ist für Schüler und Lehrpersonen kostenlos und enthält verschiedene Office-Anwendungen (Outlook, Word, Excel, PowerPoint, OneNote) und diverse Dienste (Teams, OneDrive, SharePoint, etc.). Die Bezahlversionen Office 365 A3 und Office 365 A5 bieten weitere Tools und Features an.

    Optional gibt es von Microsoft weitere Apps, die dem Austausch und Lernen dienen, wie Sway, Skype, Mixed Reality und Minecraft Education Edition.

    Apple Education

    Apple Education enthält: 

    Geräte-Administration: Apple School Manager.

    Organisation des Unterrichts und Verwaltung der Klassen: mit der Classroom App oder Schoolwork.

    Integriert: Pages, Numbers, Keynote, Swift Playground, iMovie, GarageBand.

    Für Kreatives Arbeiten im professionellen Bereich gibt es von Apple das kostenpflichtige “Pro Apps Bundle für Bildung” mit Final Cut Pro X, Motion, Compressor, Logic Pro X und MainStage.

    Google Workspace for Education (vorher: G Suite for Education)   

    Die Google Workspace for Education von Google enthält:

    Geräte-Administration: Google Workspace for Education Plus

    Organisation von Unterricht und Kontrolle über Geräte: Classroom.

    Zahlreiche Apps, die in Classroom integrierbar sind für MINT, Kunst, Kultur, Sprache, digitaler Kompetenzerwerb etc.

    Integriert: Classroom, Dokumente, Tabellen, Präsentationen, Formulare, Meet, Sites, Expeditionen, Jamboard und CS First.

  • Microsoft 365 EducationVerschiedene Erweiterungen, zum Beispiel Office 365 A1, A3 und A5, sind möglich.
    Apple EducationVerschiedene Erweiterungen sind möglich. 

    Google Workspace for Education (vorher: Suite for Education)

    Google Workspace for Education Plus enthält alle weiteren Tools, erweiterte Sicherheitsfunktionen und Support rund um die Uhr.

  • Microsoft 365 Education

    Abhängig vom gewählten Lizenzmodell. Office 365 A1 ist zum Beispiel kostenlos für Schüler und Lehrkräfte.

    Apple EducationIndividuelle Lösungen und Preise im App Store. Spezielle Rabatte für Lehrkräfte beim Kauf von einigen Endgeräten und Software.
    Google Workspace for Education (vorher: G Suite for Education)

    Abhängig vom gewählten Lizenzmodell. Google Workspace for Education und Classroom ist für berechtigte Bildungseinrichtungen kostenlos. Lizenzkauf für Upgrades, Kosten abhängig von Anzahl an benötigten Lizenzen.

  • Microsoft 365 Education

    Microsoft Surface, aber Microsoft 365 Education (Office 365 Education) A1 enthält die Online Dienste, ist also browserbasiert und deshalb geräteunabhängig und läuft zum Beispiel auf allen Tablets und Laptops. Office 365 Education gibt es mit der A3 und A5 Lizenz mit lokalen Anwendungen für die Betriebssysteme Windows, Android und macOS/iOS.

    Apple EducationApple-Geräte: MacBook, iMac, Mac Pro, Mac Mini sowie auf iPhone, iPad-Mini und iPad.
    Google Workspace for Education (vorher: G Suite for Education)

    Chromebooks, aber Google Workspace ist browserbasiert, deshalb geräteunabhängig und läuft zum Beispiel auf allen Tablets und Laptops.

  • Microsoft 365 Education

    Intune (unterstützt auch macOS und iOS)

    Apple EducationApple School Manager und Mobile Device Management (MDM), z.B. Microsoft Azure, Filewave, Cisco Meraki, vmware 
    G Suite for Education

    Classroom und Admin-Tool

  • Microsoft 365 Education

    FAQs, Weiterbildungen (auch online), Zertifizierungsprogramm.

    Apple Education

    Education Specialist, FAQs, Community, Teacher Learning Center (kostenloses Weiterbildungsprogramm), Handbücher.

    G Suite for Education

    Teacher Center, Anleitungen, FAQs, Produktsupport, Weiterbildungen, persönliche Betreuung.


Was sind Open-Source-Programme?

Open Source bedeutet zunächst nichts anderes, als dass der Quellcode für jeden öffentlich und meist kostenlos einsehbar ist. Er steht jedem für eine Bearbeitung, Veränderung und Anpassung an die eigenen Bedürfnisse zur Verfügung. Die bekannteste Basis für solche Open Source Betriebssysteme (OSS) ist beispielsweise der Linux Kernel. Darauf basieren eine ganze Reihe an Betriebssystemen wie Ubuntu, Linux Mint oder Linux Suse sowie zahlreiche kommerzielle Anwendungen. Aus verschiedenen Interessen heraus hat ein OSS also eine grosse Community, die sich um die Pflege und Weiterentwicklung des Codes kümmert.

Vorteile

  • Weniger Kosten durch entfallende Supportverträge und Lizenzkosten.
  • Sicherheit durch schnell behobene Schwachstellen und klare Rechteverteilung.
  • Flexibilität, da das System speziell an die eigenen Bedürfnisse und Gegebenheiten angepasst werden kann. Zudem können auch alte Rechner noch mehrere Jahre weiterlaufen, da sie unabhängig von Sicherheitsupdates eines Herstellers sind.
  • Verständnis schaffen für die grundlegende Funktionsweise von Computerprogrammen.
  • Automatisierung von Pflege und Wartung ist in vielfältiger Weise möglich.

Nachteile

  • Berührungsängste müssen abgebaut werden, da das Betriebssystem Windows bzw. das macOS Betriebssystem weiter verbreitet ist.
  • Der Wechsel zu einem Open Source Betriebssystem ist oftmals nur durch eine engagierte Lehrkraft mit Fachkenntnissen möglich, da wenige Unternehmen die entsprechende Unterstützung anbieten.
  • Spezielle Lernsoftware ist meist für Windows konzipiert, immer mehr auch für macOS. Allerdings finden sich kaum Angebote für das Linux Betriebssystem und andere Open Source Produkte. 
  • Auf dem weiteren Lern- und später Berufsweg werden die Schüler und Schülerinnen früher oder später mit Windows oder macOS arbeiten müssen, da diese auch bei Unternehmen weit verbreitet sind. 

Fazit

Welches ist denn nun das beste Betriebssystem für eine Schule? Die Antwort darauf ist gar nicht so einfach und wahrscheinlich auch individuell verschieden. Sie hängt von verschiedenen Fragen ab, beispielsweise:

  • Wie offen sind Lehrkräfte, Eltern und Schüler gegenüber webbasierten oder cloudbasierten Systemen?
  • Gibt es Hardware, die vorhanden ist oder deren Kauf bevorzugt wird?
  • Gibt es einen Experten für eines der Systeme, der es verwaltet?
  • Was soll damit passieren? Nutzen Lehrkräfte beispielsweise hauptsächlich Lernprogramme oder eher Office-Anwendungen?

Hat man im Kollegium niemanden, der sich gut mit den verschiedenen Betriebssystemen auskennt, ist es auf jeden Fall ratsam sich Hilfe zu holen. Mit einer zielgerichteten Beratung lassen sich viele Fragen klären. Aber auch die Hersteller selbst setzen darauf, Schulen individuell zu beraten und ihre Möglichkeiten zu erklären. Auf diese Weise lässt sich bestimmt das passende System finden. 


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