Handy vor Kälte schützen: Wichtige Tipps für den Winter
Veröffentlicht: 13.06.2025 | Lesedauer: 7 Minuten
In unseren Breitengraden beschert uns der Winter oft Kälte, Schnee und Eis. Nicht nur uns kann das zusetzen, sondern auch unseren Handys. Kälte richtet bei Smartphones und deren Akkus mitunter sogar irreparablen Schaden an. Nicht ohne Grund geben Hersteller wie Apple und Samsung eine Betriebstemperatur für ihre Geräte an. Dabei handelt es sich um eine Spanne zwischen 0 bis 35 Grad Celsius. Das bedeutet zwar nicht, dass Ihr Smartphone sofort den Geist aufgibt, wenn Sie Ihr Handy ungeschützt bei Minusgraden verwenden, es kann jedoch sein, dass es an Leistung und Funktionalität einbüßt.
Es ist daher sinnvoll, Ihr Mobiltelefon bei frostigen Temperaturen zu schützen. Zu diesem Zweck gibt es verschiedene Hilfsmittel und Methoden. In unserem Ratgeber erklären wir Ihnen, wie sich Kälte auf Ihr Smartphone auswirkt und wie Sie Problemen vorbeugen.
Viele Menschen sind im Alltag auf ihr Handy angewiesen und nutzen es häufig, wenn sie sich im Freien bewegen. Im Winter kann das jedoch problematisch sein. Fallen die Temperaturen unter den Gefrierpunkt und ist das Smartphone nicht ausreichend vor Kälte geschützt, besteht die Gefahr, dass die Leistung des Akkus nachlässt und sich der Touchscreen nicht mehr richtig bedienen lässt, was in dringlichen Situationen nicht nur frustrierend sein, sondern einen auch in Not bringen kann.
Auswirkungen auf den Akku
In modernen Handys sind Lithium-Ionen-Akkus verbaut. Die Ionen (elektrisch geladene Moleküle) befinden sich in einem Elektrolyten, einer chemischen Verbindung, der ihre Bewegung ermöglicht. Indem sich die Ionen bewegen, erzeugen sie Energie. Ist die Batterie niedrigen Temperaturen ausgesetzt, wird der Elektrolyt schwerfälliger und der Innenwiderstand des Akkus erhöht sich, so dass die Bewegungen der Ionen eingeschränkt werden. Das mindert die Energieübertragung, weshalb sich der Akku schneller leert. Dadurch ist auch die Gefahr der Tiefentladung größer, bei der sich der Akkumulator vollständig entlädt. Geschieht das öfter, verringert sich die Kapazität des Akkus im Laufe der Zeit deutlich stärker, als es sonst der Fall wäre. Aus diesem Grund verfügen heutige Smartphones über eine Sicherung, die dafür sorgt, dass sich das Gerät vorher abschaltet.
Welche Auswirkungen hat die Kälte auf das Display?
Smartphones mit LC-Display vertragen Kälte überhaupt nicht gut. LC-Displays bestehen aus Flüssigkristallen, die durch die niedrigen Temperaturen träge werden. Dadurch kann es immer wieder dazu kommen, dass Sie auf den Bildschirm tippen, das Gerät aber nicht sofort umsetzt. Die Reaktionsgeschwindigkeit leidet also merklich. Wenn es so kalt ist, dass die Kristalle fast einfrieren, ist es möglich, dass das Handy gar nicht mehr auf Berührungen reagiert. Bei OLED-Displays sind diese Probleme weniger stark ausgeprägt. Sie bestehen nicht aus Flüssigkristallen, sondern organischen Leuchtdioden, die besser mit Kälte klarkommen. Dennoch kann es hier zu Reaktionsverzögerungen kommen.
Es gibt einige Maßnahmen und Hilfsmittel, mit denen Sie Ihr Smartphone vor Kälte schützen können. Wir geben Ihnen einen Überblick.
Verwendung von Handwärmern
Wenn Sie einen Handwärmer in die gleiche Tasche wie Ihr Smartphone stecken, kann das dabei helfen, das Handy bei niedrigen Außentemperaturen vor dem Auskühlen zu bewahren. Achten Sie jedoch darauf, dass der aktivierte Handwärmer keinen direkten Kontakt mit dem Smartphone hat. Anderenfalls besteht die Gefahr, dass das Handy überhitzt. Wenn Sie diese Sicherheitsmaßnahme befolgen, ist ein Handwärmer ein gutes Mittel, um die Temperatur des Mobiltelefons auf einem Level zu halten, bei dem es seine Funktionalität und Leistung beibehält.
Das richtige Zubehör: Schutzhüllen, Displayschutz
Für Smartphones gibt es Schutzhüllen aus Filz oder Neopren, die eine isolierende Wirkung haben und ein Auskühlen verhindern. Achten Sie bei der Anschaffung darauf, dass es sich um eine wasserdichte Hülle handelt, damit bei Schnee oder Regen keine Flüssigkeit ins Geräteinnere gelangt. Am besten verwenden Sie zusätzlich einen Displayschutz. Dieser schützt zwar nicht vor Kälte und Nässe, dafür aber vor mechanischen Schäden, was grundsätzlich empfehlenswert ist.
Richtiges Tragen und Aufbewahren
Tragen Sie Ihr Handy möglichst nah am Körper, also zum Beispiel in der Hosentasche oder Innentasche Ihrer Jacke. Ihre Körperwärme kann dann dazu beitragen, das Smartphone vor dem Auskühlen zu bewahren. Holen Sie das Handy im Freien nur hervor, wenn Sie es wirklich benötigen, und setzen Sie das Gerät nicht zu lange den kalten Temperaturen aus. Lassen Sie es auf keinen Fall in kalter Umgebung liegen – auch nicht im parkenden Auto, denn im Winter kühlt der Innenraum schnell aus.
Akku schonen bei Kälte
Im Winter zahlt es sich aus, den Energiesparmodus des Handys zu aktivieren. So reduzieren Sie den Stromverbrauch und der Akku entlädt sich nicht so schnell. Anwendungen, die Sie nicht brauchen, sollten Sie immer schließen, damit sie die Batterie nicht unnötig belasten. Gleiches gilt für die WLAN- und Bluetooth-Funktion, sofern Sie sie nicht aktiv nutzen.
Wenn Ihr Smartphone länger Kälte ausgesetzt war und nicht mehr einwandfrei funktioniert, schalten Sie es erst einmal aus, um weitere Schäden zu vermeiden. Legen Sie es dann in einem warmen Raum ab, damit es allmählich auf Zimmertemperatur kommt. Platzieren Sie Ihr Handy unter keinen Umständen auf eine Heizung! Durch die abrupte Hitze kann sich Kondenswasser im Inneren des Geräts bilden, was zu einem Kurzschluss oder zu Korrosion führen kann.
Sollte etwa aufgrund von Schnee oder Regen Feuchtigkeit ins Handy gelangt sein, müssen Sie es trocknen. Verwenden Sie dafür auf keinen Fall einen Föhn, denn auch hier kann es passieren, dass Kondenswasser entsteht. Lassen Sie Ihr Handy stattdessen in einem gut beheizten Raum lufttrocknen oder packen Sie es in einen Beutel oder eine Dose mit Kieselgel. Das Trockenmittel entzieht dem Handy die Feuchtigkeit. Häufig wird Kieselgel in kleinen Tütchen den Umverpackungen von Waren wie Elektrogeräten, Schuhen und Kleidung beigelegt, ist aber auch einzeln im Handel erhältlich. Legen Sie das Smartphone für 24 Stunden in das Gel und prüfen Sie anschließend, ob es ordnungsgemäß funktioniert. Sollten weiterhin Probleme bestehen, bleibt Ihnen nur noch, sich an einen Reparaturdienst oder den Kundensupport vom Smartphone-Hersteller zu wenden.
Ist es sicher, mein Handy bei Kälte aufzuladen?
Bringen Sie Ihr Handy erst auf Zimmertemperatur, bevor Sie es aufladen. Wenn das Gerät noch kalt ist und Sie es an eine Stromquelle anschließen, kann das die Lebensdauer des Akkus beeinträchtigen oder Schäden verursachen.
Sollte ich mein Smartphone bei eisigen Temperaturen besser ausschalten?
Benötigen Sie Ihr Handy nicht, ist es sinnvoll, es vorübergehend auszuschalten. So schonen Sie den Akku und vermeiden Schäden.