Betriebssysteme und Kollaborations Tools für Schulen » Welches ist das Beste?

Ein Vergleich von Windows, macOS und ChromeOS sowie Microsoft 365 Education, Apple Education und Google Workspace for Education (ehemals: G Suite for Education).

Die Digitalisierung von Bildungseinrichtungen schreitet voran und eröffnet dem Lernen und Lehren ganz neue Möglichkeiten. Doch bevor man mit Lernsoftware, praktischen Lernplattformen und Videokonferenzen startet, gilt es eine zuverlässige Infrastruktur zu schaffen. Dazu gehört nicht nur ein stabiles, leistungsfähiges WLAN für jedes Klassenzimmer, sondern auch ein sicheres Datenmanagement und je nach Konzept eine passende Ausstattung mit Endgeräten wie Tablets und Notebooks, Whiteboards und Beamer. So ist man als Schule gut gerüstet, um seine Schülerinnen und Schüler mit modernen Methoden zu unterrichten und sie auf ihre digitale Zukunft vorzubereiten.

Viele Vorgänge, die für einen gelungenen digitalen Unterricht notwendig sind, laufen im Hintergrund ab. Beispielsweise sorgen Firewall, Jugendschutzfilter und Cache im Netzwerk für sicheres, schnelles Surfen im Internet. Die Verwaltung von Zugriffsrechten und Benutzern sowie eine sinnvolle Ordnerstruktur helfen beim reibungslosen Unterrichtsablauf. 

Um dies alles zu gewährleisten, ist ein Betriebssystem als Dreh- und Angelpunkt erforderlich. Dieses bildet die Schnittstelle zwischen den Hardware-Komponenten, den Software-Programmen und dem Anwender. Das Betriebssystem verwaltet Arbeitsspeicher, Festplatten sowie Ein- und Ausgabegeräte und stellt sie den zahlreichen Anwendungen zur Verfügung. 

Die bekanntesten Betriebssysteme sind Windows von Microsoft, macOS/iOS von Apple sowie ChromeOS von Google, weniger genutzt wird das Open Source Betriebssystem (OSS) Linux. Im folgenden Ratgeber vergleichen wir deshalb an dieser Stelle die Betriebssysteme von Windows, macOS und ChromeOS. Ob Open Source Betriebssysteme (OSS) eine Alternative darstellen, wird im Kapitel “Linux an Schulen?” hinterfragt.



Vergleich der Betriebssysteme » Windows, macOS und ChromeOS

Auffallend ist, dass in vielen Schulen Microsoft Windows genutzt wird. Das mag aufgrund der Historie in vielen Bildungseinrichtungen, aber auch durch private Nutzungsgewohnheiten so sein. In der Tat hat dieses Betriebssystem viele Vorteile, doch es lohnt sich die Systeme von Apple und Google anzusehen. Zunächst einmal geht es um die grundlegenden Unterschiede, die man sich bewusst machen sollte. Denn das legt den Grundstein für alle weiteren Planungen und notwendigen Anschaffungen.


Kollaborations Tools speziell für Schulen

Die drei grossen Anbieter Microsoft, Apple und Google haben im Zuge der Digitalisierung von Schulen spezielle Versionen ihrer Anwendungen bzw. Kollaborations Tools herausgebracht, die sich an die Bedürfnisse von Schulen richten. Diese Lösungen sollen den Unterricht für die Kinder und Jugendlichen genauso wie für die Lehrkräfte vereinfachen. Im Folgenden vergleichen wir die Angebote von Microsoft 365 Education, Apple Education und Google Workspace for Education (ehemals: G Suite for Education).


Sind Open Source Betriebssysteme (OSS) eine Alternative? » Linux an Schulen?

Open Source bedeutet zunächst nichts anderes, als dass der Quellcode für jeden frei einsehbar ist. Er steht jedem für eine Bearbeitung, Veränderung und Anpassung an die eigenen Bedürfnisse zur Verfügung. Die bekannteste Basis für solche Open Source Betriebssysteme (OSS) ist beispielsweise der Linux Kernel. Wird der Kernel durch eine grafische Benutzeroberfläche und weitere Software erweitert, erhält man ein vollwertiges und nutzerfreundliches Linux-Betriebssystem (Distributionen) wie MX Linux, Manjaro Linux, Linux Mint oder Pop!_OS sowie auch zahlreiche kommerzielle Anbieter. Selbst bei kostenpflichtigen Angeboten ist es in der Regel so, dass nur einmal bezahlt wird und die Distributionen dann auf beliebig vielen Computern installiert werden dürfen. Aus verschiedenen Interessen heraus hat ein OSS eine grosse Community, die sich um die Pflege und Weiterentwicklung des Codes kümmert.

Vorteile

  • Weniger Kosten durch entfallende Supportverträge und Lizenzkosten.
  • Sicherheit durch schnell behobene Schwachstellen und klare Rechteverteilung.
  • Flexibilität, da das System speziell an die eigenen Bedürfnisse und Gegebenheiten angepasst werden kann. Zudem können auch alte Rechner noch mehrere Jahre weiterlaufen, da sie unabhängig von Sicherheitsupdates eines Herstellers sind.
  • Verständnis schaffen für die grundlegende Funktionsweise von Computerprogrammen.
  • Automatisierung von Pflege und Wartung ist in vielfältiger Weise möglich.

Nachteile

  • Berührungsängste müssen abgebaut werden, da das Betriebssystem Windows bzw. das macOS Betriebssystem weiter verbreitet ist.
  • Der Wechsel zu einem Open Source Betriebssystem ist oftmals nur durch eine engagierte Lehrkraft mit Fachkenntnissen möglich, da wenige Unternehmen die entsprechende Unterstützung anbieten.
  • Das Angebot an spezieller Lernsoftware ist für die bekannten Betriebssysteme wie Windows und Apple deutlich grösser. Die Angebote für das Linux-Betriebssystem und andere Open Source Produkte sind eher überschaubar.  
  • Auf dem weiteren Lern- und später Berufsweg werden die Schüler und Schülerinnen früher oder später mit Windows, Mac OS und zunehmend auch Chrome OS arbeiten müssen, da diese auch bei Unternehmen weit verbreitet sind.

Weiterführende Informationen zum Thema Linux an Schulen bietet auch der deutsche Bildungsserver an. Dort wird auch ein innovatives Projekt vorgestellt, welches mit einem USB-Stick als Basis arbeitet. Dieser Lernstick ist eine mobile und sichere Lern- und Arbeitsumgebung, der von fast jedem Computer aus gestartet werden kann. So braucht es für die Arbeit in der Schule oder zu Hause auch grundsätzlich keine Festplatte mit installiertem Betriebssystem mehr. 

 


Fazit

Welches Betriebssystem und welches Collaboration Tool ist denn nun das Beste für Schulen? Die Antwort darauf ist individuell verschieden. Sie hängt von mehreren Faktoren ab. Hilfreich bei der Auswahl sind folgende Fragen: 

  • Welche Hardware ist vorhanden?
    Bei Neuanschaffung: Gibt es Hardware, deren Kauf bevorzugt wird?

  • Wie offen sind Schulleitung, Lehrkräfte, Eltern und Schüler gegenüber verschiedenen webbasierten oder cloudbasierten Systemen?

  • Wer verwaltet das System?
    Ist derjenige Experte in einem bestimmten System?
    Sind Lehrkräfte Experten in bestimmten Systemen?

 

Gibt es im Kollegium niemanden, der sich gut mit den verschiedenen Betriebssystemen auskennt, ist es auf jeden Fall ratsam sich Hilfe zu holen. Mit einer zielgerichteten Beratung durch Fachkräfte und Education Partner wie beispielsweise Conrad, lassen sich viele Fragen klären. Aber auch die Hersteller selbst setzen darauf, Schulen individuell zu beraten und ihre Möglichkeiten zu erklären. Auf diese Weise lässt sich das passende System finden.


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