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Ratgeber

Wissenswertes zu Messuhren

Bei Messuhren handelt es sich um Instrumente zur exakten Messung von Längen beziehungsweise Längenunterschieden. Die Messwerte können je nach Ausführung auf einem analogen oder digitalen Display abgelesen werden. Mehr Informationen zu Aufbau, Funktionen, Besonderheiten und Verwendungsmöglichkeiten von Messuhren finden Sie in unserem Ratgeber.

Was sind Messuhren?

Messuhren gehören zu den mechanischen Präzisions-Messgeräten für Längen in kleinsten Bereichen. Bei Messuhren handelt es sich um mechanische Messeinrichtungen, deren Messergebnis mit einem Zeiger auf einem einer Uhr ähnlichen Zifferblatt angezeigt wird, daher werden sie auch anzeigende Messinstrumente genannt. 

Wie funktionieren Messuhren?

An einer Zahnstange ist der eigentliche Messbolzen befestigt, der das Messgut berührt. Die Zahnstange greift in ein Zahnrad ein, das durch die Längsbewegung des Messbolzens verdreht wird. Im Zentrum des Zahnrades sitzt die Achse, auf der der Messzeiger fixiert ist. Der Zeiger überstreicht eine geeichte Skala, auf der der Messwert abgelesen wird. 

Mit einer Rückzugs-Federmechanik springt der Zeiger nach Ende der Messung wieder auf den Nullpunkt zurück. Der Austritt des Messbolzens ist von einem Einspannschaft umgeben, der mit der Messuhr verbunden ist und mit dem sie befestigt werden kann.

Die Präzision dieser Geräte kommt durch das Übersetzungsverhältnis von Zahnstange und Zahnrad zustande. Mit Messuhren sind mechanische Ablesungen bis zu einem Tausendstel Millimeter möglich. Die mechanischen Bauteile von Messuhren sind von extremer Genauigkeit und höchster Oberflächengüte, damit die Ergebnisse bei wiederholten Messungen exakt und zuverlässig ausfallen. Ebenso hohe Ansprüche werden an die Ableseskala gestellt, deren Einteilung scharf abgegrenzt und exakt aufgeteilt sein soll. 

Die DIN 878:1983-10 legt die Mindestanforderungen für Messuhren mit und ohne Stoßschutz fest (wurde aufgrund der Veröffentlichung der DIN EN ISO 463 vollständig überarbeitet). Damit können Sie in Grundzügen die Qualitäten einer Messuhr feststellen. Diese Norm gilt:

  • für Messuhren mit einem Skalenteilungswert von 0,01 mm
  • für Messspannen von 0,4/0,8/3,5 und 10 Millimetern
  • für Messuhren, die nicht wassergeschützt oder wasserdicht sind
Weitere Festlegungen sind:
  • Der Zeiger der Messuhr soll sich in der Regel um 360 Grad auf einer gleichmäßigen Skala bewegen.
  • Der Messbolzen soll einen Durchmesser von 4 Millimetern haben.
  • Der Messeinsatz wird mit einen Gewinde M2,5 befestigt. Der Messeinsatz ist kugelförmig mit einem Mindestradius von 1,5 Millimetern. Andere Messeinsätze für besondere Anwendungen sind nicht genormt.
  • Die Skalenteilung soll durch randscharfe Teilstriche eine präzise Ablesung gewährleisten. Der Skalenteilungswert muss angegeben werden.
  • Die Messkraft darf in keiner Lage 1,5 Newton überschreiten beziehungsweise 0,3 Newton unterschreiten.
  • Die Bezugstemperatur beträgt immer 20 Grad Celsius.
  • Der Name des Herstellers soll auf der Messuhr vermerkt sein.

Besonderheiten von Messuhren

Die Norm DIN 878 trifft keine Aussagen über elektronische oder digitale Messuhren – noch nicht. Allerdings erfüllen Digitalanzeigen normalerweise die Anforderungen der DIN-Norm. Ein Vorteil der Digitalausgabe ist, dass Ablesefehler zum Beispiel durch „schräges“ Ablesen oder durch die Strichbreite von Zeiger oder Skala entfallen. Es gibt digitale Modelle mit Schnittstellen zur weiteren Auswertung und Verarbeitung der Messergebnisse, mit Millimeter-/Inch-Umschaltung sowie Zählrichtungsumkehrung. Zur Auswertung der Messergebnisse ist eine recht universale Software „UsbComStandard/Professional“ entwickelt worden, die mit Windows-Betriebssystemen und MS Excel kompatibel ist.

Eine drehbare Skalenanzeige und verstellbare Toleranzmarken erhöhen den Messkomfort.

Eine zusätzlich vorhandene Millimeter-Anzeige wird Umdrehungszähler genannt, da eine Umdrehung des großen Zeigers einen Millimeter umfasst. Bei Messuhren mit einer Messspanne von 1 mm oder weniger entfällt diese Anzeige natürlich.

Verwendungsgebiete von Messuhren

Messuhren werden zur Ermittlung der Toleranzen oder der Ebenheit von Werkstücken als Bestandteil der Qualitätskontrolle, zum Vergleich von Maßen von Bauteilen unterschiedlicher Anbieter, zum Test des Rundlaufs von sich drehenden Maschinenteilen, wie Kurbelwellen, Turbinenrädern oder Rotoren schnelllaufender Elektromotoren eingesetzt. Ebenso kommen sie bei der Einrichtung von Präzisions-Werkzeugmaschinen zum Einsatz. Spezielle Anwendungen können zum Beispiel feststellen, ob Muttern einer Flansch-Verschraubung auf gleicher Höhe sitzen, beziehungsweise Toleranzen ermitteln.

Welche Messuhren gibt es bei Conrad?

Das Angebot an Messuhren in unserem Onlineshop umfasst analoge und digitale Messuhren sowie passendes Zubehör. Die Produkte sind nach den folgenden Kriterien selektierbar:

Kategorie

Sie beschreibt die Messmethode und geht auf verfügbares Zubehör wie Messstative oder Messständer ein. Besonderheiten sind sogenannte Fühlhebelmessgeräte und Messtaster für die hochpräzise Ermittlung von Außenmaßen.

Messbereich

Hier wird nach Messbereichen von 0,2/0,8/1/8/10/12,5 Millimetern unterschieden.

Ablesung

Es werden Messuhren mit Ablesegenauigkeiten von 0,001/0,002/0,005 und 0,01 Millimetern angeboten.

Besonderheiten

Hier finden Sie Messuhren mit digitaler Anzeige.

Einige Uhren sind nach gängigen Standards zertifiziert. Diese Angabe finden Sie direkt in der selektierten Produktliste. Mögliche Zertifizierungen bedeuten im Einzelnen:

  • ISO: Geprüft mit kalibrierten Messinstrumenten nach DIN EN ISO 9001:2015.
  • DAkks: Geprüft nach Vorgaben der Deutschen Akkreditierungsstelle (DAkkS).
  • Werksstandard: Geprüft mit einem kalibrierten Mustergerät. Die ursprüngliche Zertifizierung ist rückverfolgbar.

Ebenso verfügen einige Produkte in dieser Kategorie über Schutzarten bis hin zu IP 52 und sind somit gegen fallendes Tropfwasser, wenn das Gehäuse bis zu 15 Grad geneigt ist, und Staub in schädigender Menge geschützt.

Worauf sollten Sie beim Kauf von Messuhren achten?

Machen Sie sich zuerst mit den zu lösenden Messaufgaben vertraut. Es kann durchaus sein, dass Sie mit einem günstigen Gerät Messergebnisse in ausreichender Qualität erhalten. An erster Stelle Ihrer Überlegungen sollte die erforderliche Genauigkeit der Messuhr stehen. 

Unser Praxistipp

Achten Sie beim Einsatz dieser Präzisionsgeräte darauf, dass Sie die hohe Genauigkeit der verwendeten Messuhr nicht durchMesshilfsmittel minderer Qualität (wie Ständer, Halter oder Klemmen) zunichtemachen. Nutzen Sie die sogenannte Messwertumkehrspanne: Das ist der Unterschied des ermittelten Messergebnisses, den man erhält, wenn die Messung einmal bei steigenden und einmal bei fallenden Werten der Anzeige durchgeführt wird. Damit erhöhen Sie die Zuverlässigkeit Ihrer Messung.