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Ratgeber

Heißluftgebläse: Multifunktionsgeräte zum thermischen Arbeiten

Heißluftgebläse sind echte Multifunktionswerkzeuge mit vielfältigen Einsatzmöglichkeiten. Die unentbehrlichen Helfer in Handwerk, Haus und Heim können Farben und Beschichtungen entfernen, Kunststoffe formen und schweißen und Kabel schrumpfen. Sie eignen sich zum Löten und Verzinnen, zum Lösen von Klebeverbindungen und zum Auftauen von Wasserleitungen und vereisten Türschlössern. In diesem Ratgeber erfahren Sie, worauf es beim Kauf ankommt.



Wofür werden Heißluftgebläse eingesetzt?

Ein Heißluftgebläse ist ein elektrisches Werkzeug, das einen Luftstrom mit hoher Temperatur erzeugt. Das Funktionsprinzip entspricht dem eines Haartrockners, die verbaute Heißlufttechnik orientiert sich jedoch an den Bedürfnissen von Handwerk, Industrie und Heimwerkern.

Auch wenn die Multifunktionsgeräte auf den ersten Blick nur heiße Luft erzeugen, sind die Anwendungen zahlreich: Erwärmen von Materialien, Schrumpfen, Löten, Entlöten, Ablängen, Anpassen, Lösen und Trocknen. Desinfizieren mit Heißluft, Holzwurmbefall beseitigen, Leder glätten und Klebeprozesse beschleunigen sind weitere Anwendungsfälle.

Tipp: Ein scharfer Spachtel, Schaber oder eine Abziehklinge erleichtert das Entfernen von Farb-, Lack- oder Klebstoffresten. Nutzen Sie eine Drahtbürste, um Reste von unregelmäßig geformten Oberflächen abzutragen.



Was sind die besonderen Merkmale von modernen Heißluftgebläsen?

Heißluftgebläse der neuesten Generation zeichnen sich durch mikroprozessorgesteuerte Gebläse, elektronische Steuerung, optimale Ergonomie und lange Lebensdauer aus. Die Spitzenmodelle mit leicht austauschbarem Keramikheizelement und bürstenlosem Hochleistungsmotor erreichen eine maximale Temperatur von 700 °C und einen Luftdruck von 4.000 Pa. Sie arbeiten digital geregelt und haben einen Feinstaubfilter zum Schutz des Gerätes an Bord. Das umfangreiche Zubehörprogramm reicht von Düsen über Aufsätze bis hin zu optionalen Temperaturscannern für die Temperaturmessung direkt am Werkstück. Achten Sie auf eine für Ihre Anwendungen geeignete Gehäuseform: Heißluftgebläse werden im Längsgehäuse oder in Pistolenform (Heißluftpistole) angeboten.

Tipp: Der austretende Luftstrom ist wesentlich heißer als bei einem Haartrockner. Tragen Sie deshalb eine Schutzbrille und Schutzhandschuhe. Berühren Sie die heiße Düse nicht – es besteht Verbrennungsgefahr.



Welche Eigenschaften sollte ein Heißluftgebläse haben?

Die Leistung eines Heißluftgebläses oder einer Heißluftpistole bestimmt, wie schnell die Luft erwärmt wird und wie heiß sie werden kann. Je höher die Leistung, desto schneller und effektiver können Sie arbeiten.

Die maximale Temperatur und die maximale Luftmenge sind ausschlaggebend für die Leistung.

Temperatur: Die Arbeitstemperatur Ihres neuen Heißluftgebläses ist ein wichtiger Faktor für die Anwendungsmöglichkeiten. Je nach Material und Aufgabe benötigen Sie unterschiedliche Temperaturen, um optimale Ergebnisse zu erzielen.

Die Temperatur wird in Grad Celsius angegeben und liegt meist zwischen 50 und 700 °C. Manche Heißluftpistolen haben eine feste Temperatur, andere haben mehrere Temperaturstufen oder eine stufenlose Regelung.

Tipp: Die optimale Temperatur für die jeweilige Anwendung ermitteln Sie am besten durch einen praktischen Versuch an einem Probestück oder an einer verdeckten Stelle.

Beginnen Sie immer mit einer niedrigen Temperaturstufe.

Luftmenge: Die Luftmenge einer Heißluftpistole bestimmt, wie viel Luft das Gebläse pro Minute ausstößt. Je höher die Luftmenge, desto schneller lassen sich große Flächen bearbeiten.

Die Luftmenge wird in Litern pro Minute angegeben und liegt meist zwischen 200 und 500 Litern. Manche Heißluftpistolen haben eine feste Luftmenge, andere haben mehrere Gebläsestufen oder eine stufenlose Regelung.

Bei Arbeiten, bei denen Sie eine übermäßige Erwärmung des Werkstücks und der Umgebung vermeiden möchten, kann eine niedrigere Gebläsestufe und Luftmenge sinnvoll sein. Leichte Werkstücke, die durch den Luftstrom verrutschen könnten, sollten Sie ebenfalls mit der niedrigen Gebläsestufe bearbeiten.

Eine höhere Gebläsestufe führt zu einer schnelleren Erwärmung des Werkstücks und erlaubt zügiges Arbeiten und einen größeren Abstand.

Tipp: Ein Akku-Heißluftgebläse ist die kabellose Variante der Heißluftpistole mit einer wiederaufladbaren Batterie. Sie bietet mehr Bewegungsfreiheit und Flexibilität an schwer zugänglichen Stellen. Allerdings haben Akku-Modelle meist eine geringere Leistung und eine vergleichsweise kurze Laufzeit.



Warum ist eine gute Reguliermöglichkeit so wichtig?

Bei regulierbaren Modellen können Sie die Temperatur des Luftstroms über ein Stellrad, einen Schieber, einen Taster oder einen Joystick einstellen. Die gekennzeichneten Positionen entsprechen den jeweiligen Temperaturbereichen.

Gut: Modelle mit Bedienfeld und Display zeigen die eingestellte Arbeitstemperatur im Klartext an. Wenn Sie die Heißluftpistole häufiger benutzen wollen, überlegen Sie sich, welche Art der Temperatureinstellung für Sie die angenehmste ist.

Gerade wenn Sie Arbeitshandschuhe tragen, ist es eine Frage der persönlichen Vorliebe, ob Sie mit einem Einstellrad oder einem Joystick besser zurechtkommen.

Tipp: Die niedrigste Stufe ist die Kühlstufe. Die Temperatur liegt hier in der Regel unter 100 °C. Verwenden Sie die Kühlstufe zum Abkühlen der Düse vor dem Wechseln von Zubehörteilen oder zum Trocknen von Farbe oder Klebstoff.



Welche Funktionen sind für den professionellen Einsatz wichtig?

Für den professionellen Einsatz und Dauerbetrieb empfehlen sich baustellentaugliche Geräte mit integriertem Thermoschutz und wechselbarem Netzkabel. Diese Funktion schaltet das Heißluftgebläse automatisch ab, wenn es überhitzt oder der Luftstrom blockiert wird. Dies kann passieren, wenn Schmutz, Materialreste oder Gegenstände den Lufteinlass oder die Ausblasöffnung blockieren. Die Thermoschutzabschaltung verhindert, dass das Gerät durch Hitzestau beschädigt wird oder ein Brand entsteht. Gute Geräte erkennen automatisch, wenn der Luftstrom wieder ungehindert passieren kann, und schalten die Heizung automatisch wieder ein. Wird das Netzkabel auf der Baustelle einmal beschädigt, sind Sie im Vorteil, wenn es sich ohne Öffnen des Gehäuses austauschen lässt.

Für professionelle Anwender ist auch eine Memory-Funktion nützlich. Die Speicherfunktion ermöglicht es Ihnen, die gewünschte Temperatur und Luftmenge für verschiedene Anwendungen zu speichern und schnell abzurufen. Sie erleichtert die Wiederholung von Arbeiten, die eine konstante Temperatur erfordern, wie zum Beispiel das Schrumpfen von Schläuchen oder das Löten von Kabeln.



Welches Zubehör brauche ich?

Je nach Anwendung können Sie Ihr neues Heißluftgebläse mit verschiedenen Aufsätzen ausstatten, die die Form oder Richtung des Luftstroms verändern. So gibt es zum Beispiel Reflektordüsen für Schrumpfschläuche, Flächendüsen, Winkeldüsen und Glasschutzdüsen zum Entfernen von Lacken und Reduzierdüsen zum punktuellen Erwärmen von Werkstücken. Mit Schweißschuhen lassen sich präzise Schweißungen ausführen. Gut zu wissen: Bei vielen Materialien und Werkstücken können Sie auch ohne Zubehör arbeiten.

Tipp: Denken Sie an einen Koffer (Handwerker- oder Transportkoffer) zur sicheren Aufbewahrung des Heißluftföns.

Sicherheit hat oberste Priorität. Von Heißluftgebläsen kann große Gefahr von Verletzungen von Personen und Beschädigungen von Sachwerten ausgehen. Halten Sie sich unbedingt an die Vorgaben in der Bedienungsanleitung Ihres Gerätes. Besonders wichtig: Achten Sie darauf, dass der Geräte-Schalter auf „AUS“ steht, wenn Sie das Gerät an das Stromnetz anschließen. Heißluftgebläse dürfen nicht in explosionsgefährdeten Umgebungen (laut Explosionsschutz-Verordnung) benutzt werden. Aufgrund der Wärmeentwicklung sollten Sie bei allen Heißluftarbeiten für ausreichende Lüftung sorgen und bei bestimmten Materialien, wie zum Beispiel Holz, die besondere Brandgefahr respektieren: Richten Sie den Heißluftstrahl nicht für längere Zeit auf ein und dieselbe Stelle.

Achten Sie darüber hinaus auf den möglichen Austritt giftiger Gase und damit einhergehender Entzündungsgefahr bei der Bearbeitung von Kunststoffen, Lacken und ähnlichen Materialien. Diese können sich unter Umständen auch entzünden. Zudem sollten Sie einen passenden Atemschutz sowie eine Schutzbrille tragen.

Setzen Sie solche Elektrowerkzeuge nicht dem Regen aus und benutzen Sie sie nicht im feuchten Zustand sowie nicht in feuchter oder nasser Umgebung. Ebenso gilt besondere Vorsicht beim Gebrauch der Geräte in der Nähe brennbarer Materialien.

Lassen Sie das Gerät nicht unbeaufsichtigt, solange es in Betrieb ist, und legen Sie das Gerät nach Gebrauch auf einem Ständer zum Abkühlen ab, bevor es weggepackt wird.

Wenn Sie Heißluftgebläse nicht benutzen, sollten sie in trockenen, verschlossenen Räumen aufbewahrt werden. Zuvor ist eine vollständige und regelmäßige Reinigung des Geräts zu empfehlen. Das garantiert eine lange Lebensdauer und stellt eine Sicherheitsvoraussetzung dar. Halten Sie auch die Lüftungsschlitze sauber. Aber: Verwenden Sie niemals entzündliche Flüssigkeiten zur generellen Reinigung der Heißluftgebläse und insbesondere der Luftöffnung beziehungsweise der Düse(n).

Bei einigen Geräten können Bauteile bei Verschleiß selbst gewechselt werden. Beachten Sie dabei zu Ihrer eigenen Sicherheit ebenfalls die detaillierten Beschreibungen in Ihrer Bedienungsanleitung. Benutzen Sie nur Zubehör und Zusatzgeräte, die in der Bedienungsanleitung angegeben oder vom Werkzeug-Hersteller empfohlen oder angegeben werden. Der Gebrauch von anderem als in der Bedienungsanleitung aufgeführten Zubehör kann zu persönlicher Verletzungsgefahr für Sie führen.

Vor allen Wartungsarbeiten an Heißluftgebläsen selbst ziehen Sie den Netzstecker aus der Steckdose, um Spannungsfreiheit herzustellen. Diese Elektrowerkzeuge entsprechen ab Werk den einschlägigen Sicherheitsbestimmungen. Daher dürfen Reparaturen nur von einer Elektrofachkraft ausgeführt werden. Sollte ein Gebläse einmal ausfallen, empfiehlt es sich, die Reparatur von einer spezialisierten Kundendienst-Werkstatt erledigen zu lassen.