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Ratgeber

    

Wissenswertes zu Kontaktsprays

Was sind Kontaktsprays? 

Kontaktsprays werden im Elektronik- und Elektrobereich eingesetzt, um elektrische Kontakte verschiedener Bauarten zu reinigen und zu pflegen. Sie befreien elektrische Kontakte von Verschmutzungen, entfernen Oxid- und Sulfidschichten und verringern dadurch elektrische Übergangswiderstände und Kontaktprobleme. Einige Kontaktsprays besitzen neben der reinigenden Komponente schmierende und vor Korrosion schützende Zusätze. Im Kfz-Bereich werden Kontaktsprays aufgrund ihrer wasserverdrängenden Eigenschaften eingesetzt, um Isolationsproblemen an feucht gewordenen elektrischen Steckverbindungen und Teilen der Zündanlage zu begegnen. 

Welche Arten von Kontaktsprays gibt es?

Kontaktsprays werden in diversen Ausführungen mit unterschiedlichen chemischen Zusammensetzungen und Anwendungsschwerpunkten angeboten. Es gilt: Das eine Spray für alles gibt es nicht und nicht jedes Produkt ist gleichermaßen für jedes Einsatzgebiet geeignet.

Kontaktsprays für den Kfz-Bereich sind in der Regel schwerpunktmäßig darauf optimiert, Wasser und Feuchtigkeit zu verdrängen und Rost zu lösen, um korrodierte Verschraubungen gängig zu machen. Darüber hinaus bieten sie eine gewisse Schmierwirkung und zeitlich begrenzte Korrosionsschutzeigenschaften. Ihre Zusammensetzung geht in der Regel mehr in Richtung höherer Kriechölanteile, oft kombiniert mit rostlösenden Wirkstoffen.

Für empfindliche Elektronikkomponenten sind derartige Produkte weniger geeignet, da einige Werkstoffe bei längerer Einwirkung Schaden nehmen können und die Eigenschaften rostlösender Substanzen weder erforderlich noch erwünscht sind. Für den Elektronikbereich gibt es spezielle Sprays, die jeweils für die zu lösenden Aufgaben optimiert sind. Man kann sie grob in folgende Kategorien unterteilen:
 

  • Kontaktreinigungssprays: Diese Sprays besitzen eine starke Wirkung, wenn es darum geht, korrodierte Kontakte zu reinigen.
  • Kontaktpflegesprays: Für neue oder nicht korrodierte Kontakte. Schützen vor Korrosion durch einen dünnen Ölfilm und verringern Steckkräfte sowie Abrieb von Kontaktbeschichtungen.
  • Kontaktöle- und Fette: Sie besitzen gute schmierende Eigenschaften und vermindern den Verschleiß, beispielsweise bei Schleifringkontakten. Fettbasierte Sprays schützen Oberflächen vor Korrosion und laufen auch an senkrechten Flächen nicht ab.
  • Reinigungssprays: Sie beseitigen, je nach Ausführung, verschiedene Verschmutzungen und Rückstände. Beispiele sind Leiterplattenreiniger, Waschsprays und Präzisionsreiniger. Reinigungssprays beinhalten flüchtige Waschsubstanzen und hinterlassen keine Rückstände.

Kaufkriterien für Kontaktsprays – Worauf kommt es an?

Obwohl manche Hersteller mitunter eine beinahe uneingeschränkte Einsetzbarkeit ihrer Produkte für alle möglichen Anwendungsgebiete versprechen, ist es sinnvoll, Kontaktsprays zu benutzen, die für die jeweilige Aufgabe optimiert sind. Es ergibt beispielsweise keinen Sinn, Kontaktspray aus dem Kfz-Bereich zu benutzen, um Flussmittelrückstände auf einer Leiterplatte zu entfernen. Die petroleumhaltige Rezeptur samt rostlösender Additive würde in relativ kurzer Zeit zu Korrosionserscheinungen an den dort verwendeten Materialen führen. Viele Kunststoffe und Gummisorten reagieren auf ungeeignete Mineralöle und Zusatzstoffe zudem mit Versprödung oder Aufquellen.

Es empfiehlt sich also, bei der Auswahl des richtigen Kontaktsprays die Produktbeschreibung in Augenschein zu nehmen und die Empfehlungen der Hersteller zu berücksichtigen. Oft ist es erforderlich, nicht nur ein Spray zu benutzen, sondern mehrere hintereinander. Als Beispiel sei hier genannt, dass die relativ aggressiven Wirkstoffe eines Kontaktreinigungssprays nicht dauerhaft an den damit behandelten Bauteilen verbleiben dürfen. Nach der empfohlenen Einwirkzeit müssen diese Rückstände mit einem Reinigungsspray entfernt werden, um Korrosion und Materialschäden zu vermeiden. Im Anschluss empfiehlt es sich, Kontaktpflegespray zu verwenden, um weiteren Verschleiß und Oxidation zu minimieren und eine dauerhafte Funktionalität mit niedrigen Übergangswiderständen zu erzielen.

Die Vielfalt der im Elektronikbereich verwendeten Konstruktionsmaterialien erfordert situationsangepasste Reinigungs- und Pflegesprays. Der Einsatz ungeeigneter Kontaktsprays kann im schlimmsten Fall Beschädigungen und Funktionsstörungen verursachen und hat über kurz oder lang ärgerliche Nacharbeiten und Kosten zur Folge. 

Anwendungsbeispiel 1:

Steck- und Auszugskräfte von Steckverbindungen reduzieren und die Lebensdauer von Kontaktbeschichtungen optimieren

Die Kontakte von neuen oder neuwertigen Steckverbindungen sollten möglichst gleich zu Anfang mit einem hochwertigen Kontaktpflegespray behandelt werden. Durch die Schmier- und Pflegewirkung verringern sich die notwendigen Steckkräfte spürbar und die Lebensdauer der Kontaktvergütungen wird bei häufigen Steckzyklen deutlich erhöht. Tipp: Ein hauchdünner Überzug des Kontaktpflegemittels reicht aus! Es ist nicht notwendig, die Kontakte mit dem Spray förmlich zu ertränken. Falls von der Ausführung her möglich, ist es völlig ausreichend, ein Wattestäbchen zu besprühen und damit die Kontaktestifte einzureiben. Anschließend einige Steckzyklen ausführen, um zusätzlich die Buchsenkontakte zu benetzen und zu pflegen.   

Anwendungsbeispiel 2:

Oxidierte Schaltkontakte reinigen

Hohe Übergangswiderstände lassen sich mit Kontaktreinigungsspray beseitigen, sofern die Kontakte mechanisch noch in Ordnung sind und keinen starken Abbrand aufweisen. Schritt 1: Kontaktreiniger auftragen, nach Anleitung einwirken lassen und anschließend Kontakte mehrmals betätigen, oder manuell reinigen. Schritt 2: Rückstände mit Reinigungsspray sorgfältig abspülen und trocknen lassen. Schritt 3: Kontaktpflegespray hauchdünn auftragen und Kontakte mehrfach betätigen.

FAQ – häufig gestellte Fragen zu Kontaktsprays

Wie oft sollen Kontaktsprays eingesetzt werden?
Neue Kontakte werden sofort mit Kontaktpflegespray behandelt und dann im Anschluss regelmäßig, abhängig von den Steck- oder Schaltzyklen und Umgebungsbedingungen. Im Regelfall ist mit mindestens drei Monaten Pflegewirkung zu rechnen, selbst bei sehr stark beanspruchten Kontakten. Kontaktreinigungssprays werden nur bei Bedarf zur Lösung von Oxid- und Sulfidschichten eingesetzt, niemals aber bei neuwertigen Kontaktoberflächen.

Warum soll Kontaktspray eher sparsam verwendet werden?
Zu großzügig aufgetragene Mengen bleiben nicht in diesem Umfang an den Kontaktoberflächen haften, sondern laufen oder tropfen ab. Die verbleibende Reststärke des Films ist nicht größer als die beim sparsam und gezielt aufgetragenen Spray. Überschüsse können in Bereiche gelangen, wo sie unerwünscht sind.

Fazit: So kaufen Sie das richtige Kontaktspray

Legen Sie sich die passenden Sprays für Anwendungen zu, mit denen Sie häufig zu tun haben, und verwenden Sie die Sprays am besten ausschließlich für die vom Hersteller empfohlenen Zwecke. Sparen Sie nicht am falschen Ende, indem sie ein einziges Kontaktspray für sämtliche Einsatzbereiche verwenden. Bis auf die Reiniger- oder Waschsprays sind alle Kontaktsprays außerordentlich ergiebig, so dass selbst eine kleine 200ml-Spraydose für sehr viele Anwendungen ausreicht. Wenn Sie Kontaktreinigungsspray verwenden, dann benötigen Sie zusätzlich ein Reinigungsspray, um die Rückstände des Kontaktreinigers wieder abzuwaschen und zu entfernen. Falls der Hersteller hierfür aufeinander abgestimmte Produkte anbietet, empfiehlt es sich, Produkte der gleichen Serie zu benutzen. Etwaige Unverträglichkeiten zwischen Produkten verschiedener Hersteller sind somit von vorneherein ausgeschlossen. 

Besonders bei Leiterplattenreinigungssprays ist es praktisch, wenn an der Sprühdüse zusätzlich ein Pinsel sitzt. Sprühverluste werden dadurch verringert und man kann mit nur einer Hand arbeiten. Das gleiche gilt für Kontaktsprays mit aufsteckbaren Sprühröhrchen, die einen leichteren und dosierten Einsatz an schwer zugänglichen Stellen ermöglichen.

Wird im Lebensmittelbereich gearbeitet, achten Sie darauf, dass die verwendeten Kontaktsprays hierfür zugelassen sind. Erkennbar ist das an eindeutigen Hinweisen wie „für die Lebensmitteltechnik zugelassen“ oder „FDA-zugelassen“. Besteht die Gefahr einer Entzündung, dann sollte unbedingt darauf geachtet werden, dass sowohl Treibmittel als auch Wirkstoff unbrennbar sind. 

Für die Reinigung von kleinen Bauteilen wie Lasern, Sensoren und Kopftrommeln gibt es spezielle Reinigungsstifte mit oberflächenschonender Faserspitze und hochreinem Isopropyl-Alkohol. Kombinationsprodukte aus Kontaktspray und Rostlöser aus dem Kfz-Sektor sind speziell für diese Applikationen entwickelt und sollten nicht im Elektronikbereich verwendet werden.

Führende Hersteller und Marken

Zu den wichtigsten Herstellern und Marken im Bereich Kontaktsprays gehören Ballistol, Caramba, Cramolin, Crc, Electrolube, Kontakt Chemie, Liqui Moly und Teslanol.