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Ratgeber

Wissenswertes zu selbstschneidenden Schrauben

Selbstschneidende Schrauben haben ein spezielles Gewinde. Dieses kann in plastisch verformbaren Werkstoffen wie Holz, Metall oder Kunststoff das Gegengewinde beim Einschrauben selbst herstellen. Selbstschneidende Schrauben werden daher für Verschraubungen ohne vorgefertigtes Innengewinde oder Muttern verwendet. Man nennt sie auch gewindefurchende Schrauben.

Um das Einschrauben zu erleichtern, wird die Schraubstelle oft vorgebohrt oder wenigstens angekörnt. Bei Bohrschrauben entfällt dieser Arbeitsschritt. Für die unterschiedlichen Werkstoffe gibt es jeweils eigene Schrauben, zum Beispiel Holzschrauben oder Blechschrauben.


Welche selbstschneidenden Schrauben gibt es?

Es gibt zwei Hauptkategorien von selbstschneidenden Schrauben.

  • Gewindeformenden Schrauben

  • Gewindeschneidende Schrauben

Die beiden Arten unterscheiden sich durch die Form ihrer Spitze: Gewindeformende Schrauben haben eine stumpf zulaufende Spitze, während gewindeschneidende Schrauben eine scharfe Spitze haben. Daneben gibt es auch noch Bohrschrauben, deren Spitze mit zwei Bohrschneiden versehen ist. Damit können sie ein Loch in den Werkstoff schneiden, in dem sich das daran anschliessende grobe Schneidgewinde dann verankern lässt.

Selbstschneidende Schrauben gibt es mit unterschiedlichen Kopfformen wie Senkkopf, Linsenkopf, Flachkopf sowie Aussensechskant mit den Antriebsarten Schlitz, Kreuzschlitz, Sechskant, Pozidriv oder TORX®.


Welche Vorteile haben selbstschneidende Schrauben?

Ihr grösster Vorteil besteht darin, dass sie kein vorgefertigtes Gewinde benötigen. Das zeitraubende Vorschneiden von Innengewinden entfällt also. Insbesondere bei Bohrschrauben, bei denen auch das Vorbohren entfällt, beträgt die Zeitersparnis etwa 50 Prozent.


Gewindeformende Schrauben

Da gewindeformende Schrauben eine stumpfe Spitze haben, benötigen sie ein vorgefertigtes Loch. Das kann entweder bereits bei der Fertigung des zu verschraubenden Bauteils vorgegossen sein, oder es wird vorgebohrt. Dabei muss der Durchmesser des Loches etwas kleiner als der Durchmesser der Schraube sein. Beim Eindrehen formt das Schraubengewinde durch Verformung des plastischen Werkstoffs (beispielsweise Kunststoff) ein formschlüssiges Innengewinde, das sehr guten Halt bietet. Gewindefurchende Schrauben hinterlassen im Werkstoff ein metrisches Regelgewinde. Sie eignen sich sowohl für dünneres Blech als auch für Vollmaterial wie Metall oder Kunststoff.


Gewindeschneidende Schrauben

Dank ihrer scharfen Spitze ist für gewindeschneidende Schrauben ein Vorbohren nicht unbedingt nötig. Um beim Schrauben einen sicheren Ansatz zu gewährleisten, kann eine Vorbohrung jedoch sinnvoll sein. Oft reicht es aber auch, die Stelle zuvor anzukörnen. Das Gewinde von selbstschneidenden Schrauben hinterlässt beim Ausdrehen kein metrisches Gewinde im Material. Auch sie sind sowohl für Blech als auch für Vollmaterial geeignet.

Holzschrauben und Blechschrauben gehören zu den bekanntesten selbstschneidenden Schrauben. Ihre Geometrie ist auf den jeweiligen Werkstoff abgestimmt, um Spaltbildung zu verhindern und die Verarbeitung zu erleichtern. Häufig sind sie für diesen Zweck auch mit einer für das Material besonders geeigneten Beschichtung versehen.


Bohrschrauben

Das Gewinde von Bohrschrauben setzt nicht schon an der Spitze an, wie bei den anderen selbstschneidenden Schrauben. Stattdessen ist die Spitze mit zwei Bohrschneiden ausgestattet, die sich wie ein normaler Bohrer in das Material schneiden. Das spart Zeit, da ein Arbeitsgang entfällt. Bohrschrauben werden mit einem Akku- oder Elektroschrauber oder einem Druckluftschrauber in das Bauteil eingebracht. Ein Ankörnen ist in der Regel nicht notwendig. Bohrschrauben sind daher bei Handwerkern sehr beliebt. Auch Heimwerker wissen die Arbeitsersparnis zu schätzen, insbesondere bei Projekten mit vielen Schraubvorgängen. Es gibt speziell für die Verarbeitung von Stahl konzipierte Bohrschrauben. Für Edelstahl sind diese jedoch nicht geeignet, da Edelstahl zu widerstandsfähig ist und die Hitzeentwicklung beim Bohren so gross wäre, dass die Bohrspitze durchglüht.


Holzschrauben

Ihr Gewinde und ihre Spitze sind besonders gut auf den Werkstoff Holz abgestimmt. Holzschrauben eignen sich ideal dafür, Holzteile miteinander zu verbinden oder Metallteile, beispielsweise Beschläge oder Schilder, an Holz zu befestigen.

Unser Praxistipp:

Bei Verbindungen, die gelöst und wieder verschraubt werden sollen, sind selbstschneidende Schrauben weniger gut geeignet, da das scharfkantige Gewinde das Holz beschädigt. Verwenden Sie für nicht permanente Verschraubungen lieber Metallschrauben mit Unterlegscheiben und Muttern oder speziellen Beschlägen mit Innengewinde.


Blechschrauben

Blechschrauben bestehen aus gehärtetem Stahl und sind für die Verbindung oder Befestigung von dünnen Blechen oder dünnwandigen Blechverkleidungen geeignet. Ihr Gewinde und ihre Spitze sind speziell für den Werkstoff Metallblech konzipiert. Um einen guten Ansatzpunkt zum Eindrehen der Schraube zu erhalten, ist es sinnvoll, den Untergrund vorzubohren oder anzukörnen. Auch hier muss der Durchmesser des Bohrloches kleiner als die Schraube sein.


Fassadenschrauben

Um Fassadenverkleidungen, zum Beispiel aus Metallblechen, Holzpaneelen, HPL-Platten oder Faserplatten, an der Holzkonstruktion zu befestigen, gibt es spezielle Fassadenschrauben. Fassadenschrauben sind selbstschneidend und haben je nach Einsatzbereich ein Voll- oder Teilgewinde. Es gibt auch besondere Fixiergewinde, bei denen das Gewinde im oberen Teil der Schraube unterbrochen ist. Fassadenschrauben können mit Dichtscheiben versehen sein, die das Eindringen von Wasser in die Bohrlöcher verhindern. Fassadenschrauben sind mit unterschiedlichen Kopfformen erhältlich. Ausserdem sind die Köpfe oft in gängigen Fassadenfarben wie anthrazit, schwarz oder weiss lackiert. Fassadenschrauben werden meistens aus Edelstahl gefertigt, da dieser witterungsbeständiger als beispielsweise verzinkter Stahl ist.