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Ratgeber

Wissenswertes zu Sofortbildkameras

Alte Idee in neuem Gewand

Farbige Sofortbilder gibt es schon lange, und zwar seit Anfang der 1960er Jahre. Damals lieferte der US-amerikanische Physiker Edwin Herbert Land mit seiner Polaroid-Technologie eine echte Alternative zu klassischen Farbfilmen. Die Filmentwicklung und das aufwendige Herstellen von Fotoabzügen waren plötzlich nicht mehr notwendig, das fertige Bild konnte man schon wenige Minuten nach der Aufnahme in Händen halten.

Seit dem Aufkommen von Digitalkameras Mitte der 1990er Jahre allerdings gerieten Sofortbilder immer mehr in Vergessenheit. Dazu trug zusätzlich die Preisentwicklung für konventionelle Fotoabzüge bei. Je besser die Qualität rein digitaler Fotos wurde, desto weniger Menschen „knipsten“ auf Film – und schon gar nicht auf teures Sofortbildmaterial.

Seit einigen Jahren allerdings greifen immer mehr Menschen zu Sofortbildkameras. Sie galten und gelten als schick und geben Fotos das zurück, was durch die inflationäre Produktion reiner Speicherbilder verloren gegangen war: die Wertschätzung gegenüber einer Aufnahme. Denn jedes mit einer Sofortbildkamera aufgenommene Foto kostet Geld. Ein spontanes Knipsen findet weniger häufig statt, vielmehr wird vor einer Aufnahme geprüft, ob sich der finanzielle Aufwand überhaupt lohnt. Ergebnis: Sofortbilder sind in der Regel deutlich sorgfältiger komponiert und zeigen wirklich nur Szenen, die fürs spätere Anschauen gedacht sind.

Hersteller von Sofortbildkameras

Polaroid                                                                                                                                      

Nach wie vor bestimmt Polaroid mit seinen Sofortbildkameras den Markt mit. Angeboten werden sowohl Kameras mit Aufnahmechip als auch mit klassischer Aufnahmefunktion direkt auf das Sofortbildmaterial. Vorteil der digitalen Versionen: Sie sind Hybridmodelle, vereinigen also die Vorzüge einer Digitalkamera wie hohe Auflösung, Display und Datenspeicher mit sofortigem Fotodruck auf speziellem Papier. Das ZINK (von „zero ink“) genannte Verfahren arbeitet vollständig ohne Entwicklungsemulsionen oder Tinten. Das Fotopapier besteht aus drei übereinander geschichteten Emulsionsschichten aus Kristallen. Diese enthalten die subtraktiven Grundfarben Cyan, Magenta und Gelb. Durch elektrische Impulse mit unterschiedlicher Temperatur und Einwirkdauer entstehen in den ursprünglich weißen Kristallen die Farben des Fotos.

Fujifilm

Auch das japanische Unternehmen bietet neben reinen Sofortbildkameras Hybridmodelle an. Die Features (und auch die Verkaufspreise) ähneln denen der Polaroid-Kameras. Technologisch basiert das Sofortbildverfahren von Fujifilm auf einem Prinzip, das dem klassischen Polaroid-Verfahren ähnelt: Der komplette Entwicklungsvorgang mit Negativ und Positiv ist in einer Bildeinheit integriert. Nach der Belichtung durch das durchsichtige Positiv wird die Entwicklung durch das Verteilen von Chemikalien zwischen dem Positiv und Negativ eingeleitet. Dabei werden Farbstoffe in das Positiv transportiert.

Kodak

Nach langer Zeit hat auch Kodak wieder eine Sofortbildkamera im Angebot. Die relativ preiswerten Modelle (< 100 Euro) unter der Bezeichnung „Printomatic“ verfügen über einen Aufnahmechip mit 10 Megapixel Auflösung, einen eingebauten Blitz und einen Slot für MicroSD-Karten. Die Bilderzeugung erfolgt mit dem von Polaroid entwickelten ZINK-Verfahren.

Drucker und Druckmaterialien

Neben Sofortbildkameras bieten sowohl Polaroid als auch Fujifilm Drucker für Sofortbilder an. Mit ihnen ist es möglich, in Hybridkameras gespeicherte Fotos zu beliebiger Zeit in beliebigen Mengen auszudrucken. Damit entfällt der größte Nachteil früherer Sofortbildkameras: Fotos existieren nun nicht mehr nur als Unikate, sondern lassen sich ohne großen Aufwand reproduzieren.

Die Firma Kodak ist ebenfalls mit Druckern für Sofortbilder im Markt vertreten. Deren Geräte arbeiten allerdings nicht mit dem ZINK-Verfahren von Polaroid oder dem Fujifilm-Verfahren, sondern nach der Thermosublimationstechnologie: Der Drucker bedruckt das hitzeempfindliche Fotopapier in drei Durchgängen, dabei werden jeweils die Farbpigmente für Cyan, Magenta und Gelb aktiviert.

Auswahlkriterien für den Kauf

Eine Sofortbildkamera ist etwas Besonderes und lässt sich hinsichtlich ihrer Bildqualität nicht mit reinen Digitalkameras vergleichen. Doch dafür hat man sofort das fertige Foto in der Hand. Wer nur hin und wieder Sofortbilder machen will, zum Beispiel auf einer Party, für den eignen sich preiswerte Modelle ohne internen Speicher und ausgefeilte Optionen. Soll die Kamera allerdings für Urlaubsfotos Verwendung finden, sind Hybridmodelle deutlich besser geeignet. Da sie alle Aufnahmen für eine spätere Verwendung speichern, ist man immer auf der sicheren Seite.

FAQ – häufig gestellte Fragen zu Sofortbildkameras

Wie lange dauert die Entwicklung der Sofortbilder?

Die Entwicklungszeit ist abhängig von der Umgebungstemperatur, wobei Polaroid-Kameras dahingehend weniger empfindlich sind. Normalerweise entwickelt sich das Foto bei Raumtemperatur innerhalb von maximal fünf Minuten.

Wie lichtempfindlich ist das Fotopapier?

Sowohl Polaroid als auch Fujifilm arbeiten mit einer Lichtempfindlichkeit von 800 ISO. Damit sind auch unter ungünstigen Lichtverhältnissen moderate Aufnahmen möglich. Außerdem besitzen viele Sofortbildkameras ein eingebautes Blitzgerät, das bei zu wenig Licht automatisch auslöst.

Gibt es Kameras mit Selbstauslöser?

Ja, allerdings verfügen nicht alle Kameras über dieses Feature. Wer öfter Selfie-Gruppenaufnahmen machen möchte, sollte auf einen eingebauten Selbstauslöser achten.

Unser Praxistipp

Viele Sofortbildkameras verfügen über einen eingebauten Lithium-Ionen-Akku, der leider gern einmal genau dann leer ist, wenn man die Kamera am meisten braucht. Wer jeder Aufnahmesituation gewachsen sein will, sollte eine Kamera wählen, die mit Akkus oder Alkalibatterien betrieben werden kann.