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Ratgeber

Bodenfeuchtigkeitsmesser für Pflanzen

Bodenfeuchtigkeitsmesser ermöglichen es, den Feuchtigkeitsgehalt in der Erde zu bestimmen, um Pflanzen optimal zu bewässern. Viele Geräte messen nicht nur die Bodenfeuchte, sondern beispielsweise auch den pH-Wert und weitere Parameter, die für das Pflanzenwachstum relevant sein können. Was Feuchtigkeitsmesser auszeichnet und worauf bei der Auswahl zu achten ist, erfahren Sie in unserem Ratgeber.



Für optimale Wachstumsbedingungen: Bodenfeuchtigkeitsmesser für Pflanzen

Die Bodenfeuchtigkeit spielt für das Wachstum von Pflanzen eine bedeutende Rolle. Zwar gibt es Arten, allen voran Sukkulenten, die nicht viel Wasser benötigen und auch auf trockenen Böden gut gedeihen, es gibt aber mindestens genauso viele Arten, die regelmäßig und in größerem Umfang gewässert werden müssen. 

Wie für Mensch und Tier ist Wasser für das Wachstum und Überleben aller Pflanzen essenziell. Es löst Nährstoffe im Boden, so dass diese von den Wurzeln aufgenommen werden können. Zudem ist Wasser Bestandteil des pflanzlichen Stoffwechsels, sorgt für die Spannung der Zellwände und ist neben Licht und Kohlenstoffdioxid Voraussetzung für die Photosynthese. Der Feuchtigkeitsgehalt im Boden ist daher ein entscheidendes Kriterium, wenn es darum geht, optimale Lebensbedingungen für Pflanzen zu schaffen.

Um die Bodenfeuchte zu bestimmen, werden Feuchtigkeitsmesser eingesetzt. Dabei handelt es sich um handliche Messgeräte mit eingebauten Sensoren, die den Wassergehalt in der Erde mithilfe unterschiedlicher Verfahren ermitteln. Häufig Verwendung finden beispielsweise kapazitive Bodenfeuchtesensoren. Sie sind mit zwei Elektroden ausgestattet, die in die Erde eingeführt werden und einen elektrischen Kondensator bilden, dessen Kapazität gemessen werden kann. Diese steht in Zusammenhang mit dem Wassergehalt und ist umso höher, je feuchter der Boden ist.

Eine weitere Variante von Feuchtigkeitsmessern sind Tensiometer, die vorrangig in der Landwirtschaft eingesetzt werden. Hierbei handelt es sich um Messgeräte, die nicht wie kapazitive Sensoren den volumetrischen Wassergehalt, sondern die Wasserspannung im Boden messen, genauer gesagt die Saugspannung. Die Saugspannung entspricht dem Widerstand, den eine Pflanze überwinden muss, um dem Boden Wasser zu entziehen. Sie bezeichnet also die Kraft, mit der das Wasser im Boden durch Adsorptions- und Kapillarkräfte festgehalten wird. Je trockener der Boden ist, desto größer ist die Saugspannung.

Bodenfeuchtigkeitsmesser helfen dabei, Pflanzen bedarfsgerecht mit Wasser zu versorgen. Denn: Ein zu nasser Boden kann für Arten, die an trockenen Standorten wachsen, genauso schädlich sein wie ein zu trockener Boden für Arten, die viel Feuchtigkeit brauchen. So lässt sich die Bewässerung individuell anpassen. Auf diese Weise vermeidet man auch, zu viel zu wässern. Das wirkt sich wiederum positiv auf den Wasserverbrauch aus. In großen Gärten, Gewächshäusern und in der Landwirtschaft kann sich das Einsparen kleiner Mengen auf die Fläche gerechnet bereits auszahlen.



Temperatur, Licht, pH-Wert: Bodentester mit zusätzlichen Messfunktionen

Neben Feuchtigkeitsmessern, die lediglich den Gehalt an Feuchtigkeit im Boden messen, gibt es Universal-Bodentester, die eine Reihe weiterer Messfunktionen bieten. Sie ermöglichen zusätzlich die Bestimmung des pH-Werts, der Temperatur und/oder der Lichtintensität. Der pH-Wert gibt Aufschluss über die Konzentration positiv geladener Wasserstoffionen in der Erde. Er beeinflusst die Verfügbarkeit von Nährstoffen, also die Löslichkeit von Mineralstoffen und Spurenelementen, und hat Auswirkungen auf die Aktivität von Mikroorganismen im Boden. Unterschieden werden saure Böden (pH-Wert < 7), neutrale Böden (pH-Wert = 7) und alkalische bzw. basische Böden (pH-Wert > 7). Die meisten Pflanzen kommen mit leicht sauren Böden (pH-Wert zwischen 5 und 6,4) gut zurecht, wobei jede Art unterschiedliche Ansprüche an die Bodenqualität stellt, die es zu berücksichtigen gilt. 

Für die Entwicklung von Pflanzen sind zudem die Umgebungs- und die Bodentemperatur von Bedeutung. So reagieren vor allem Keimlinge und Jungpflanzen sehr empfindlich, was Kälte und Frost betrifft. Bei zu niedrigen Boden- bzw. Umgebungstemperaturen kann es passieren, dass Samen gar nicht erst keimen oder gekeimte Pflanzen sich nicht weiterentwickeln oder sogar absterben. Aber auch für voll ausgebildete Pflanzen ist die Temperatur relevant. Sind Boden und Umgebung sehr heiß, muss die Pflanze viele Ressourcen auf Regulationsmechanismen verwenden, um sich vor dem Überhitzen zu schützen. Das kann unter anderem Auswirkungen auf die Erträge haben. Feuchtigkeitsmesser, die gleichzeitig als Boden- und Umgebungsthermometer fungieren, helfen dabei herauszufinden, ob die Temperaturbedingungen für die jeweiligen Pflanzen ideal sind und ob gegebenenfalls Anpassungen vorgenommen werden müssen.

Licht spielt für Pflanzen eine ebenso große Rolle wie Wasser. Ohne Sonneneinstrahlung wäre keine Photosynthese möglich – zu viel oder zu wenig davon kann jedoch schaden, denn manche Arten bevorzugen sonnige, andere schattige Standorte. Mithilfe von Bodentestern, die die Sonnenlichtintensität messen, lässt sich feststellen, wie es um die Lichtbedingungen bestellt ist und ob nicht vielleicht ein anderer Standort für die Pflanzen besser geeignet wäre. 



Zur Ausstattung von Feuchtigkeitsmessern

Feuchtigkeitsmesser sind je nach Funktionsumfang reduzierter oder komplexer ausgestattet. Allen gemeinsam ist im Regelfall ein digitales Display (LCD oder LED) oder eine analoge Anzeige, auf der die gemessene Feuchtigkeit und andere Messdaten abgelesen und eingeordnet werden können. Bei Digital-Feuchtigkeitsmessern ist gelegentlich eine Hintergrundbeleuchtung integriert, die es ermöglicht, die Werte auch bei widrigen Lichtbedingungen gut zu erkennen. 

Ob Bodentester eine Stromversorgung benötigen, hängt von der Funktionsweise und der Ausstattung ab. Einfache Modelle kommen normalerweise ohne Batterien aus, für elektronische Bodentester mit digitalem Display sind dagegen meist Batterien erforderlich. Komplexere Geräte bringen oft eine Reihe weiterer praktischer Funktionen mit. So erzeugen sie mitunter ein akustisches Signal, wenn die Batterien ausgetauscht werden müssen, die Messung beendet ist oder sich ein Messwert im kritischen Bereich befindet. Manche elektronischen Bodentester haben zudem eine Abschaltautomatik, d.h. sie schalten sich nach einer bestimmten Dauer automatisch aus, damit die Batterien nicht unnötig belastet werden.

Während manche Feuchtigkeitsmesser nur für die autarke Nutzung vor Ort und für Einzelmessungen ausgelegt sind, lassen sich andere mit Bewässerungscomputern verbinden oder per App steuern. Eine Anbindung an vollautomatisierte Bewässerungssysteme bietet den Vorteil, dass die Wasserzufuhr abhängig vom Messwert unmittelbar angepasst wird, was gerade bei großen Gärten und Feldern eine effiziente Versorgung sicherstellt. Per App steuerbare Feuchtigkeitsmesser werden per Bluetooth oder WLAN mit dem Computer, Smartphone oder Tablet verbunden. Die Messwerte werden an die App weitergeleitet, gesammelt und ausgewertet. So hat man zum einen die Möglichkeit, sich die Daten aus der Ferne anzeigen zu lassen, ohne vor Ort sein zu müssen, und kann zum anderen Dauermessungen und Historien erstellen, die Aufschluss darüber geben, wie sich die Bodenparameter über die Zeit entwickelt haben. Das ist wiederum für Prognosen hilfreich.



Darauf kommt es beim Kauf von Bodenfeuchtigkeitsmessern an

Beim Kauf von Bodenfeuchtigkeitsmessern für Pflanzen spielen mehrere Faktoren eine Rolle. Entscheidend ist zunächst einmal, in welchen Dimensionen gemessen werden soll. Geht es darum, die Bodenfeuchte von ein paar wenigen Topf- oder Zimmerpflanzen in Büros oder Empfangsbereichen zu bestimmen, können einfache Feuchtigkeitsmesser mit analogen Displays ausreichend sein. Wird in größerem Stil gemessen, wie es etwa in groß angelegten Gärten und auf landwirtschaftlich genutzten Flächen der Fall sein kann, lohnt sich der Griff zu Feuchtigkeitsmessern, die mit Bewässerungssystemen verbunden werden können oder es ermöglichen, die Messdaten via App einzusehen. 

Ob ein Bodentester lediglich die Feuchtigkeit bestimmen oder weitere Messfunktionen bieten soll, hängt vom individuellen Bedarf ab. Geht es lediglich um den Feuchtigkeitsgehalt des Bodens, sind klassische Feuchtigkeitsmessgeräte das Mittel der Wahl. Sollen noch weitere Parameter wie Lichtintensität, pH-Wert und Temperatur ermittelt werden, ist man mit einem multifunktionalen Bodentester besser beraten, als wenn man sich für jede Anwendung ein separates Messgerät zulegen würde. Wichtig ist auch, dass der Messbereich ausreichend groß ist und sich die Werte möglichst detailliert ablesen lassen.

Elektronische Bodentester, die Batterien für die Stromversorgung benötigen, sollten mit einer Energiesparfunktion und einer Batteriestandsanzeige ausgestattet sein, damit die Batterien weitestgehend geschont und rechtzeitig ausgetauscht werden können.




Unser Praxistipp: Maximale Messtiefe beachten

Feuchtigkeitsmessgeräte unterscheiden sich im Hinblick darauf, in welcher Messtiefe sie verwendet werden können. Manche Modelle haben extra langen Sonden, die besonders tief in die Erde hineinreichen. Bei anderen sind die Sonden eher kurz gehalten. Abhängig davon, in welcher Tiefe die Bodenfeuchtigkeit, die Bodentemperatur und gegebenenfalls der pH-Wert gemessen werden sollen, muss ein Feuchtigkeitsmessgerät mit einer geeigneten Messtiefe gewählt werden. Hier spielt auch eine Rolle, ob es sich um flach- oder tiefwurzelnde Pflanzen handelt und wie nah an der Oberfläche gemessen werden kann. Bei Flachwurzlern können geringe Messtiefen ausreichend sein, bei Tiefwurzlern ist das nicht der Fall. 



FAQ – häufig gestellte Fragen zu Feuchtigkeitsmessern für Pflanzen

Sind Pflanzen-Feuchtigkeitsmesser für Zimmerpflanzen und Gartenpflanzen gleichermaßen geeignet?

Grundsätzlich können Pflanzen-Feuchtigkeitsmesser für Messungen im Innenbereich (Foyer, Büros, Arbeitsräume etc.) und im Außenbereich (Gärten, Parkanlagen etc.) verwendet werden – sei es für freiwachsende oder Topfpflanzen. Die Sonde des Messgeräts wird einfach in den Topf, das Beet oder den Rasen gesteckt und ermittelt daraufhin den Feuchtigkeitsgehalt der Erde. Allerdings ist nicht jedes Boden-Feuchtigkeitsmessgerät für die dauerhafte Nutzung im Außenbereich geeignet. Es muss vor eindringender Feuchtigkeit geschützt sein, damit die Anzeige und gegebenenfalls die innenliegende Elektronik bei Regen keine Schäden davontragen. Ist ein Boden-Feuchtigkeitsmesser also für den stationären Gebrauch im Garten, auf dem Rasen, auf Ackerflächen oder dergleichen vorgesehen, muss ausreichend hoher IP-Schutz vorliegen.
 

Liefern ein Boden-Feuchtigkeitsmesser mit pH-Messfunktion genauso präzise Werte wie dedizierte Boden-pH-Meter?

Im Regelfall, ja, denn die Funktionsweise ist die gleiche. Zudem liefern Feuchtigkeitsmesser mit pH-Funktion und Boden-pH-Tester genauere pH-Werte als handelsübliche pH-Teststreifen. Teststreifen verfärben sich lediglich und eignen sich daher primär für Check-ups zwischendurch. Werden allerdings besondere hohe Anforderungen an die Zuverlässigkeit der Messergebnisse gestellt, wie es in der Forschung der Fall sein kann, ist es ratsam, einen professionellen pH-Bodentest im Labor in Auftrag zu geben. In solchen Fällen sind Boden-pH-Tester und Feuchtigkeitsmessgeräte mit pH-Messfunktion eher nicht die richtige Wahl.