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    Ratgeber

    Infektionsschutz: Die eigene Gesundheit schützen

    Wer Kinder hat, wird es kennen: Die Mitteilungen von Kindergarten, Hort oder Schule, dass eine bestimmte Krankheit ausgebrochen ist und dem Bundesamt für Gesundheit BAG gemeldet werden muss. Dazu zählen Infektionskrankheiten wie Masern, Mumps oder Röteln.


    Meldesysteme für Infektionskrankheiten

    Das BAG betreibt Systeme zur Früherkennung und Überwachung von übertragbaren Krankheiten in Zusammenarbeit mit weiteren Bundesstellen, den Kantonsärztinnen und Kantonsärzten sowie diagnostizierenden Fachpersonen des Gesundheitssystems. 

    Meldesystem meldepflichtiger Infektionskrankheiten 

    Die Meldepflicht ist das zentrale Systemelement der Überwachung übertragbarer Krankheiten in der Schweiz. Das System erlaubt eine fortlaufende Bewertung der Massnahmen zur Verhütung und Bekämpfung übertragbarer Krankheiten in der Schweiz.

    Sentinella Meldesystem 

    Das Sentinella Meldesystem dient der Gewinnung epidemiologischer Daten, der Überwachung häufiger übertragbarer und anderer akuter Erkrankungen und der Forschung in der Hausarztmedizin. 

    Swiss Paediatric Surveillance Unit (SPSU)

    Die Swiss Paediatric Surveillance Unit (SPSU) ist ein nationales Erhebungssystem zur Erfassung von seltenen pädiatrischen Krankheitsbildern und seltenen Komplikationen häufigerer Erkrankungen bei in Spitälern behandelten Kindern.

    Was bedeutet Infektionsschutz?

    Der Infektionsschutz ist komplexes Thema, da die zuständigen Behörden, also lokale Gesundheitsämter und Kreisverwaltungsbehörden, für viele verschiedene Krisenfälle ein Massnahmenpaket parat haben müssen.

    Bei diesen Krisenfällen kann es sich um die Bekämpfung von Krankenhauskeimen und anderen meldepflichtigen Krankheiten, um den Infektionsschutz am Arbeitsplatz und um die Kontrolle von Trink-, Betriebs- und Abwasser handeln. So sollen individuelle Schutzmassnahmen, die auf das jeweilige Ereignis angepasst sind, verhindern, dass Infektionserreger übertragen und verbreitet werden. Zur Infektionsprävention zählen:

    Vorbeugende, hygienische Schutzmassnahmen (Prophylaxe):

    • Schutzkleidung (Mund-Nasen-Schutz, Schutzhandschuhe),
    • Aufklärung zur Basishygiene wie Hände waschen oder Barrieremassnahmen,
    • Verwendung von Wasserfiltern (Durchfall, Cholera, Typhus),
    • Verwendung von Moskitonetzen und Repellents zur Verhinderung von Stichen oder Bissen und darauf folgende allergische Reaktionen oder Infektionskrankheiten (Insekten, Parasiten).

    Schritte zur Erhöhung der Krankheitsabwehr:

    • Impfungen und andere Arten der spezifischen Prophylaxe, 
    • Verbesserung des Ernährungszustandes (z.B. in Tuberkulose-Gebieten).

    Verfolgung von Infektionsketten:

    • Nachvollziehen und Kontaktieren von Personen, die Umgang mit Infizierten hatten. 

    Durchführung von flächendeckenden Massnahmen:

    • Schliessung von öffentlichen Einrichtungen, 
    • Verbot von Grossveranstaltungen, 
    • Einreiseverbote, 
    • Anordnung von Quarantäne. 



    Erregerentfernung und Erregerinaktivierung:

    • Beispielsweise durch Desinfektion und Sterilisation.
     

    Anzeige- und Mitteilungspflicht:

    • Zur Infektionskontrolle durch die zuständigen Behörden.

    Informationen für die Ärzteschaft: Meldepflichtige Infektionskrankheiten

    Zeitgerechte und wirkungsvolle Eingriffe in die Dynamik des epidemiologischen Geschehens zur Schadensabwehr und -verhütung erfordern, dass Gesundheitsgefährdungen durch übertragbare Krankheiten frühzeitig erkannt und gemeldet werden. 

    Dies stellt hohe Anforderungen an die meldenden Ärztinnen und Ärzte, Spitäler und Laboratorien sowie an die Ausgestaltung der Informationswege und -verarbeitung.

    Die Meldepflicht ist das zentrale Systemelement der Überwachung übertragbarer Krankheiten in der Schweiz. Der Leitfaden zur Meldepflicht (PDF, 4 MB) beschreibt neben den Meldekriterien und Meldefristen die jeweiligen Besonderheiten im Meldeprozedere der meldepflichtigen übertragbaren Krankheiten und Erreger.


    Massnahmen zur Hygiene

    Egal ob zum Schutz vor Grippeviren oder vor anderen Infektionskrankheiten: Jeder einzelne kann einen Beitrag leisten, um seine eigene Gesundheit und die von seinen Mitmenschen zu schützen. Die einfachsten Mittel sind das regelmässige und gründliche Händewaschen, die Niess- und Hustetikette sowie die Beachtung von Barrieremassnahmen. Hier raten die Gesundheitsämter genauso wie das Bundesamt für Gesundheit.

    Tipps fürs Händewaschen

    Krankheitserreger gelangen beim Nase putzen, beim Streicheln eines Tieres, beim Toilettenbesuch oder bei der Verarbeitung von rohem Fleisch oder Fisch auf die eigenen Hände. Berührt man dann sein Gesicht, können die Erreger über die Schleimhäute in Mund, Nase und Augen in den Körper eindringen und eine Erkrankung verursachen. Deshalb raten Ärzte zu regelmässigem Händewaschen, um die Verbreitung übertragbarer Krankheiten zu unterbrechen. So sollten die Hände mit einer milden Seife unter fliessendem Wasser gereinigt werden:

    • Nach dem Heimkommen, dem Toilettenbesuch, Nase putzen, Husten, Niesen, Kontakt mit Abfall, Kontakt mit Tieren und tierischem Abfall, dem Windel wechseln.

    • Vor Mahlzeiten sowie dem Umgang mit Medikamenten und Kosmetikprodukten.

    • Vor und nach der Zubereitung von Essen, besonders von rohem Fleisch und Fisch, dem Kontakt mit Kranken und der Behandlung von Wunden.


    Hygiene beim Husten und Niesen beachten

    Krankheitserreger verbreiten sich beim Husten oder Niesen schnell und weiträumig, was durch eine Tröpfcheninfektion zu einer Erkältung, Grippe, aber auch Scharlach oder Keuchhusten führen kann. Deshalb sollte man immer Abstand von anderen Personen halten, sich von ihnen wegdrehen und in ein Einwegtaschentuch oder in die Armbeuge niesen oder husten. Hält man sich die Hand vor den Mund, können Erreger beim Händeschütteln oder beim Anfassen von Lebensmitteln und Gegenständen weitergegeben werden. Nach dem Niesen oder Husten gilt natürlich: Händewaschen nicht vergessen!


    Barrieremassnahmen einhalten

    Erreger auf Abstand halten - laut dem Bundesamt für Gesundheit ein wirksames Mittel, um sich selbst und andere vor Infektionskrankheiten zu schützen:

    Enge Kontakte wie Umarmungen oder Händeschütteln vermeiden, wenn man selbst oder die andere Person erkrankt ist. Besonders Abstand sollte man bei einer Infektion zu Risikogruppen, Schwangeren und kleinen Kindern halten. Händewaschen, sich zu Hause auskurieren und gegebenenfalls Schutzkleidung wie Schutzhandschuhe oder eine Mund-Nasen-Schutzmaske zu tragen sind ebenfalls wirksame Mittel gegen Krankheiten.  


    Weitere Massnahmen zum Schutz vor Infektionskrankheiten

    Neben den Hygienemassnahmen gibt es zudem andere Möglichkeiten, sich vor Infektionskrankheiten zu schützen. Diese empfehlen in bestimmten Fällen auch die Gesundheitsämter sowie das Robert-Koch-Institut. 

    Atemschutzmasken

    Atemschutzmasken, Feinstaubmasken oder Mund-Nasen-Schutzmasken helfen vor Infektionskrankheiten. Besonders wenn man selbst erkrankt ist, verringert solch eine Maske die Verbreitung der Krankheitserreger.

    Wichtig ist dabei, die Maske richtig anzulegen. Der Stoff der Innenseite sollte vor, während und nach dem Tragen nicht mit den Händen angefasst werden, da so Keime auf die Hände gelangen können. Auch das Zurechtzupfen oder Tragen der Maske unter dem Kinn kann dafür sorgen, dass Keime an die Hände oder ins Gesicht gelangen.

    Nach dem Tragen werden Einmalmasken in einem verschliessbaren Mülleimer entsorgt. Mehrwegmasken werden nach Herstellerempfehlungen gereinigt. 


    Chemikalienschutzhandschuhe

    Chemikalienschutzhandschuhe gibt es in verschiedenen Ausführungen hinsichtlich Material und Schutzklasse. Auf den Handschuh gedruckte Piktogramme zeigen sein Leistungsniveau an.

    Als Kennzeichnung dienen in der Regel das Becherglas und der Erlenmeyerkolben. Das Symbol des Becherglases zeigt, dass der Handschuh luft- und wasserdicht ist. Sind in der Herstelleranleitung zusätzlich Chemikalien aufgelistet, ist der Handschuh auch gegen diese für eine begrenzte Zeit beständig. Der Erlenmeyerkolben sagt aus, dass die Handschuhe gegen chemische Risiken  sowie gegen Penetration schützen. Die Kennbuchstaben der Chemikalien sind unterhalb des Erlenmeyerkolbens im Piktogramm zu finden.    

    Zudem tragen manche Chemikalienschutzhandschuhe ein Piktogramm für bakteriologische Kontamination. Diese garantieren eine wirksame Barriere gegen Bakterien und Pilzsporen, jedoch nicht gegen Viren, weil diese eine geringere Grösse aufweisen. 


    Hygieneschutz/Hustschutz/Niesschutz

    An der Kasse im Supermarkt, an der Empfangstheke beim Arzt oder beim Friseur und an vielen weiteren Orten sind Plexiglasscheiben als Hygieneschutz bzw. als Niesschutz und Hustschutz installiert.

    So sind Kassierer, Arzthelfer/innen und andere Berufsgruppen mit Kontakt zu vielen Menschen vor Krankheitserregern in Tröpfchenform geschützt. Gleichzeitig sorgt die Barriere für das Einhalten eines angemessenen Abstands, um die Gesundheit der Angestellten zu schützen. 


    Einweghandschuhe

    Einweghandschuhe schützen die Hände vor infektiösen, chemischen und physikalischen Einflüssen. Ein besonderes Augenmerk ist auf das An- und Ausziehen der Handschuhe zu legen, denn die dünnen Schutzhandschuhe können schnell reissen. Dies verhindert man, indem man die richtige Grösse wählt, auf kurze Fingernägel achtet, auf Schmuck an Händen, Handgelenken und Unterarmen verzichtet sowie die Handschuhe beim Anziehen nicht zu sehr dehnt. Zusätzlich sollte man sich die Hände vor und nach dem Tragen der Handschuhe gründlich waschen oder desinfizieren. 


    Schilder und Kennzeichnungen

    Mittlerweile verschiedene Schilder und Kennzeichnungen erhältlich. Diese weisen beispielsweise darauf hin, Abstand zu halten, sich die Hände zu waschen oder zu desinfizieren oder einen Mundschutz zu tragen.

    In Geschäften und öffentlichen Einrichtungen sind Personenleitsysteme und Bodenmarkierungen wichtig, um alle Vorschriften einzuhalten. Alles, was sonst noch für Hinweise für Kunden und Mitarbeiter nötig ist, ist ebenfalls in dieser Kategorie zu finden. Beispielsweise Klapprahmen, Schaukästen, Markierungsbänder und Gebotsschilder. 

     


    Desinfektionsmittel

    Das Desinfizieren der Hände ist gerade in vielen Situationen wichtig, um die Erreger von meldepflichtigen Infektionskrankheiten abzutöten. Im Alltag begegnet uns dies beim Betreten und Verlassen eines Krankenhauses oder Seniorenheims. Häufig findet man Spender mit Desinfektionsmitteln in Geschäften, Restaurants und auch in vielen privaten Haushalten.

    Jedoch sollte der Einsatz der Desinfektionsmittel nicht gewohnheitsmässig stattfinden, da sich auf diese Weise Resistenzen bilden können. Zudem schädigt eine regelmässige Nutzung direkt nach dem Händewaschen die Hautflora.

    Beim Desinfizieren der Hände sollte man sich ein Schema angewöhnen, das jedes Mal gleich ist. So verringert sich die Gefahr, einen Teil der Hände zu vergessen. Besondere Beachtung haben die Fingerzwischenräume, Handrücken und Streckseiten der Finger, Fingernägel, Daumen und Handgelenke verdient. 


    Einwegbekleidung

    Neben Einweghandschuhen gibt es Einwegbekleidung. Diese Einweg-Overalls oder Schutzanzüge mit Kapuze halten je nach Schutztyp beispielsweise Flüssigkeitsstrahlen, Sprühnebel, feste Partikel oder Flüssigkeitsspritzer vom Träger des Anzugs ab. Auch gegen Mikroorganismen schützen die Anzüge bei entsprechender Kennzeichnung. Grundlage dieser Kennzeichnungen sind verschiedene DIN-Normen


    Feinstaubmasken

    Gegen übertragbare Krankheiten empfehlen Gesundheitsämter Feinstaubmasken genauso wie gegen das Einatmen von Feinstaub, beispielsweise bei der Schimmelbeseitigung oder bei Schleifarbeiten. Feinstaubmasken sind für den einmaligen Gebrauch bestimmt und sowohl mit als auch ohne Filter erhältlich. Man unterschiedet drei Schutzklassen: FFP1 (Schutz bis zum vierfachen Grenzwert), FFP2 (bis zum zehnfachen Grenzwert) und FFP3 (bis zum dreissigfachen Grenzwert). 


    Fieberthermometer

    Oftmals ist das erste Anzeichen für eine Erkrankung eine erhöhte Körpertemperatur, auch wenn sich der Betroffene selbst noch gar nicht krank fühlt. Deshalb kann das Fiebermessen eine erste, schnelle Massnahme sein, um Träger einer Infektionskrankheit zu identifizieren.

    Für einen Einsatz am Arbeitsplatz oder in öffentlichen Einrichtungen eignen sich Geräte für ein kontaktloses Fiebermessen oder ein Ohrthermometer mit wechselbarem Aufsatz. Innerhalb der Familie ist ein klassisches Fieberthermometer, um unter der Zunge zu messen. Dieses sollte nach jedem Gebrauch abgewaschen und desinfiziert werden. 


    Infrarot-Thermometer/Pyrometer

    Neben verschiedenen Fieberthermometern sind auch Infrarot-Thermometer für das Messen der Körpertemperatur geeignet. In der Regel zeigen sie einfach und schnell die Temperatur an, die gemessen wird. Dabei hilft bei manchen Geräten ein Laser, der den Messpunkt markiert. 

    Hochwertigere Geräte erzeugen ein Wärmebild, das Temperaturbereiche mit verschiedenen Farben anzeigt. Je nach Ausführung des Geräts können mehrere Personen gleichzeitig erfasst werden, was beispielsweise an Flughäfen oder in Restaurants praktisch ist.


    Schutzbrillen

    Schutzbrillen sind in vielen Bereichen einsetzbar und schützen die Augen vor mechanischen, optischen, chemischen, thermischen, elektrischen und biologischen Gefährdungen. Denn viele Krankheitserreger gelangen über Schleimhäute der Augen in den Körper und gefährden die Gesundheit.  

    Eine Schutzbrille schützt daher zum einen vor umherfliegenden Viren, zum anderen verhindert sie, dass sich der Träger öfters in die Augen fasst und sich gegebenenfalls auf diesem Wege infiziert. 


    Gesichtsschutzschirme

    Dieser Gesichtsschutz ist in Verbindung mit einer Mund-Nasen-Maske sehr wirksam gegen Tröpfchen und Spritzer jeglicher Art, die eine Infektion verursachen könnten.

    Zusätzlich bildet es eine Barriere, sodass sich der Träger weniger mit den Händen ins Gesicht fasst. Ein weiterer Vorteil ist, dass eine Brille problemlos unter den Gesichtsschutzschirm passt


    Hygienetastaturen

    In Arztpraxen, Krankenhäusern oder an Arbeitsplätzen, die von mehreren Personen genutzt werden, sammeln sich viele sichtbare und unsichtbare Verschmutzungen auf den Tastaturen. Diese zu reinigen und von Krankheitserregern zu befreien, ist aufgrund der kleinen Zwischenräume nicht einfach. Das Robert-Koch-Institut empfiehlt aber, solche Tastaturen und andere Geräte, die unter das Medizinproduktegesetz fallen, anhand eines Hygieneplans und geeigneten Mitteln zu desinfizieren.

    Leichter ist dies bei Hygienetastaturen. Diese sind beispielsweise aufgrund einer durchgehenden Silikonmembran über dem Tastenfeld gegen das Eindringen von Schmutz und Flüssigkeiten geschützt. Zudem lassen sie sich leicht reinigen und desinfizieren. In der Regel haben sie auch eine IP Schutzklassen-Kennzeichnung, sodass Wasser oder andere Flüssigkeiten kein Problem darstellen.