Ratgeber
Mit einem Prüfgerät für Kabel lässt sich schnell feststellen, ob eine Leitung durchgängig und ob eine Verbindung möglich ist. Die praktischen Messgeräte werden daher häufig im Service verwendet.
Erfahren Sie in unserem Ratgeber, welche Kabel-Tests mit einem solchen Prüfgerät durchgeführt werden können und worauf es beim Kauf ankommt.
Ein Kabel-Prüfgerät erleichtert Installateuren die Fehlersuche erheblich. Die Geräte erkennen die Durchgängigkeit einer Leitung und ob vielleicht ein Kabelbruch vorliegt.
Falls ein Kabel falsch angeschlossen wurde, lässt sich das ebenfalls herausfinden. Bei Netzwerkkabeln können die Verbindung und die mögliche Übertragungsgeschwindigkeit geprüft werden.
Viele Prüfgeräte sind zudem in der Lage, die genaue Position einer Störung zu ermitteln. Speziell im Kundenservice ist es so schnell möglich, die Fehlerquelle zu lokalisieren und in der Folge zu beheben. Das verringert die Einsatzzeiten der Installateure und reduziert gleichzeitig die Ausgaben des Kunden deutlich.
Bei neu verlegten Ethernet-Kabeln ist es möglich, mit einem solchen Gerät durch einen Speedtest den Nachweis zu erbringen, dass das Netzwerk tatsächlich die vom Kunden gewünschte (und bezahlte) Geschwindigkeit erreicht. Geprüft werden können neben Ethernet- und Lautsprecher-Kabeln auch Leitungen mit RJ11- oder RJ12-Steckern.
Abhängig vom Gerät stehen für die Prüfung von koaxialen Kabeln verschiedene Möglichkeiten wie etwa F-, ST- oder BNC-Anschluss zur Verfügung. Darüber hinaus sind unter anderem Messungen an HDMI-, RS232-, RS485-, LWL- und USB-Kabeln möglich.
Eine der Hauptfunktionen eines Kabel-Prüfgeräts besteht darin, zu prüfen, ob die Verkabelung durchgängig ist.
Falsch gesteckte Stecker, Kurzschlüsse, Kabelbrüche oder Fehler bei der Verdrahtung lassen sich so im Handumdrehen aufdecken.
Mit einem Netzwerk-Prüfgerät kann die Verbindung mit einem Ping-Test ebenso geprüft werden wie die Funktionalität von PoE (Power over Ethernet).
Ein Speedtest ermöglicht es, die Geschwindigkeit eines Netzwerks festzustellen.
Mit vielen Prüfgeräten lässt sich auch die Kabellänge sowie die Schirmung eines Kabels zuverlässig ermitteln.
Überprüfen Sie vor dem Kauf eines Kabel-Testers den genauen Bedarf, da nicht jedes Gerät alle Kabel testen kann. Wählen Sie ein Gerät, das die von Ihnen am häufigsten verwendeten Stecker aufnehmen kann. Mit Hilfe einer USB-Ausgangsbuchse ist der Anschluss vieler Messgeräte an einen Computer möglich. Speziell wenn regelmäßig viele Messungen durchgeführt werden sollen, ist eine komfortable Bearbeitung der gewonnenen Messergebnisse am PC vorteilhaft. Für Kabeltests an Glasfaserleitungen ist in der Regel ein spezielles Messgerät erforderlich.
Achten Sie in jedem Fall auf ein gut ablesbares Display mit Hintergrundbeleuchtung, damit Sie die Ergebnisse Ihrer Messungen auch bei weniger guten Lichtverhältnissen noch einwandfrei ablesen können. Bei vielen Displays kommt eine Segmentanzeige zum Einsatz, erhältlich sind aber auch Modelle mit hochauflösenden Farbdisplays, die Ergebnisse, zum Beispiel die Geschwindigkeit, grafisch aufbereiten oder übersichtlich als Liste anzeigen. Für weniger anspruchsvolle Tests sind Geräte erhältlich, die die Ergebnisse mittels einer LED-Anzeige darstellen.
In verschiedenen Bereichen ist es wichtig, dass ein Kabeltester eine bestimmte Kalibrierung aufweist. Sie können zwischen einer DAkkS- oder ISO-Zertifizierung wählen. Darüber hinaus gibt es Geräte, die nach einem herstellerspezifischen Werkstandard kalibriert werden. Kabelprüfer sollten nach Möglichkeit ein widerstandsfähiges und robustes Gehäuse besitzen, damit auch ein Sturz nicht direkt zu einer irreparablen Beschädigung führt. Die meisten Geräte werden mit Batterien betrieben, bei einigen Modellen ist auch ein Anschluss über ein Netzkabel möglich.
Unser Praxistipp: Beim Testen von Lichtwellenleitern auf Sauberkeit achten!
Lichtwellenleiter sind sehr empfindlich; ein Unterschreiten des zulässigen Biegeradius kann schon ausreichen, um das Kabel zu beschädigen.
Aber auch hinsichtlich Verschmutzungen verlangen LWL-Kabel nach besonderer Vorsicht.
Bereits kleine Partikel können die Leistung oder die Messwerte negativ beeinflussen.
Eine Reinigung der Faseroberfläche sollte idealerweise vor jeder Messung erfolgen, um stets valide Messergebnisse zu erzielen.
Was ist eine TDR-Messung und wie funktioniert sie?
Die Abkürzung TDR steht für Time Domain Reflectometry. Mit Hilfe einer solchen Messung lassen sich Fehler im Kabel wie etwa Brüche oder Quetschungen feststellen. Zudem kann mit einer TDR-Messung die Länge eines Kabels bestimmt werden. Während der Messung sendet das Messgerät einen Impuls auf die Leitung. Wenn das Signal nun auf einen Fehler im Kabel trifft, wird es reflektiert und an das Gerät zurückgesendet. Jeder Fehler weist dabei eine charakteristische Reflexionskurve auf, anhand der sich das Problem identifizieren lässt. Für Lichtwellenleiter wird ein ähnliches Messverfahren mit der Bezeichnung OTDR (Optical Time Domain Reflectometry) verwendet. Die Funktion ähnelt der TDR-Messung mit dem Unterschied, dass es sich bei dem ins Kabel eingespeisten Signal um einen Lichtimpuls handelt.
Welche Zertifizierung sollte mein Kabel-Prüfgerät aufweisen?
Grundsätzlich sollten bei Auftragsarbeiten nur Testgeräte eingesetzt werden, die über eine Zertifizierung verfügen, da gewöhnlich bestimmte Messwerte vorgeschrieben werden. Die größte Sicherheit haben Sie in Deutschland mit einer DAkkS-Zertifizierung (Deutsche Akkreditierungsstelle). Diese ist international anerkannt und bietet die höchste Genauigkeit.