Ratgeber
In Schaltschränken herrschen üblicherweise eher ungünstige Lichtverhältnisse. Für Kontrollen und ein sicheres Arbeiten ist jedoch eine gute Beleuchtung erforderlich. Gleiches gilt, wenn Maschinen überwacht werden sollen. Schaltschrankleuchten und Maschinenleuchten bringen buchstäblich Licht ins Dunkel und sorgen für eine passende Ausleuchtung des Arbeitsbereichs.
Welche Ausführungen es gibt und worauf Sie beim Kauf achten sollten, erfahren Sie in unserem Ratgeber.
Bei Schaltschrankleuchten und Maschinenleuchten handelt es sich um Leuchten, die speziell für den jeweiligen Einsatzzweck angepasst sind.
Sie sind deutlich kompakter und robuster gebaut als konventionelle Leuchten, die für allgemeine Beleuchtungszwecke vorgesehen sind. Oft, aber nicht zwingend ausschließlich, kommt LED-Technik zum Einsatz.
Schaltschrankleuchten und Maschinenleuchten bestehen aus einem Gehäuse, das entweder eine Fassung für das Leuchtmittel besitzt oder in das bereits ein fest verbautes Leuchtmittel integriert ist.
Im Gehäuse untergebracht sind auch die elektrischen Anschlüsse, gegebenenfalls ein Schalter, sowie ein Netzteil oder ein Vorschaltgerät. Meist vorhanden sind zudem Befestigungsbohrungen und eine transparente, schützende Abdeckung für ein oder mehrere Leuchtmittel.
Schaltschrank-Leuchten sind in erster Linie auf die Verwendung in elektrischen Verteilern, Schalt- und Steuerschränken sowie Netzwerkschränken ausgelegt.
Der Schwerpunkt von Maschinenleuchten hingegen liegt darauf, Maschinen, Arbeitsflächen und Produktionsanlagen auszuleuchten.
Schaltschrankleuchten sind als als LED-Leuchten erhältlich. Maschinenleuchten sind mittlerweile meistens LED-Maschinenleuchten, da sie relativ vibrationsresistent sind und kaum störende Wärme abstrahlen. Sowohl LED-Schaltschrankleuchten als auch LED-Maschinenleuchten gibt es für den Betrieb an Netzspannung oder mit Niederspannungseingang für 12 oder 24 Volt DC.
Neben länglichen und fest montierten Bauformen zum An-oder Einbau sind auch verstellbare Maschinenleuchten gebräuchlich. Sie können mit einem Gelenkkopf, einem Flexschlauch oder einem Gestänge flexibel auf die zu beleuchtende Stelle ausgerichtet werden. Während Maschinenleuchten zumeist eine mehr oder weniger gerichtete Abstrahlcharakteristik aufweisen, ist für LED-Schaltschrankleuchten und Maschinenleuchten mit Leuchtstofflampen eine eher flächige Lichtabstrahlung charakteristisch.
Die verschiedene Farbtemperaturen konventioneller Maschinenleuchten, LED-Schaltschrankleuchten und LED-Maschinenleuchten in Form von Warmweiß, Neutralweiß und Kaltweiß ermöglichen einen situationsangepassten Einsatz. Rote, blaue, gelbe oder grüne Lichtfarben bedienen spezielle Applikationen.
Der Vorteil von Schaltschrankleuchten mit Leuchtstoffröhren war, dass das Leuchtmittel jederzeit ausgetauscht werden konnte, beispielsweise wenn es defekt war oder eine andere Farbtemperatur oder Lichtfarbe gewünscht waren. Nachteilig gegenüber LED-Schaltschrankleuchten ist die mittlerweile im Vergleich etwas geringere Lichtausbeute in Lumen pro Watt und die anfangs deutlich geringere Lichtausbeute beim Einschalten, bis die Lampe „warmgelaufen“ ist.
Maschinenleuchten mit herkömmlichen Leuchtmitteln (Halogen-Leuchtmittel) produzieren mehr Verlustwärme als LED-Maschinenleuchten. Das kann einerseits im Arbeitsbereich störend sein, zum anderen auch zur unerwünschten Erwärmung von Bauteilen oder Lebensmitteln führen. Eine LED-Maschinenleuchte ist dann die bessere Wahl.
Im lebensmittelverarbeitenden Bereich und anderen sensiblen Umgebungen müssen LED-Maschinenleuchten mit bruchfester Polycarbonat-Abdeckscheibe verwendet werden. Stehen ohnehin in der Anlage oder im Schaltschrank 12 oder 24 Volt DC als Steuer- oder Versorgungsspannung zur Verfügung, bietet sich die Verwendung hierfür geeigneter LED-Maschinenleuchten an.
LED-Maschinenleuchten in Stabform mit Magnet- oder Clipbefestigung können aus der Halterung entnommen werden, um handgehalten auch schlecht einsehbare Bereiche zu beleuchten. Derartige LED-Maschinenleuchten müssen hierfür über ein ausreichend langes Anschlusskabel verfügen.
Es mag zunächst verlockend erscheinen, eine einzige, besonders lichtstarke Maschinenlampe oder Schaltschrankleuchte statt mehrerer Lichtquellen einzusetzen. Das menschliche Auge kommt allerdings mit sehr starken Kontrasten und einer zu intensiven Leuchtdichte nicht gut zurecht. Das äußert sich in unangenehmen und ermüdenden Blenderscheinungen, die insbesondere durch Reflexionen auf glänzenden Oberflächen entstehen. Schattenwurf und eine ungleichmäßige Ausleuchtung können ebenfalls problematisch sein. In vielen Fällen ist es daher besser, lieber mehrere Schaltschrankleuchten oder Maschinenleuchten zu verwenden, um eine homogenere und damit deutlich ergonomischere Ausleuchtung zu erzielen.
LED-Leuchten erbringen sofort nach dem Einschalten ihre volle Leistung, unabhängig von der Betriebstemperatur.
Maschinenleuchten sollen flimmerfreies Licht liefern. Rotierende, vibrierende oder zyklische Bewegungen an Maschinenbauteilen oder Werkstücken können ansonsten durch stroboskopische Effekte irrigerweise als stillstehend wahrgenommen werden.
Beim Einbau in einen Schaltschrank kann eine in die Leuchte integrierte Schutzkontaktsteckdose nützlich sein, beispielsweise zum Anschluss von Elektrowerkzeugen oder Mess- und Prüfgeräten.
LED-Maschinenleuchten und LED-Schaltschrankleuchten mit weißem Licht eignen sich für allgemeine Beleuchtungszwecke, warmweißes Licht verwendet man beispielsweise in der Kosmetikproduktion, in Chemieanlagen und für Vitrinen.
Die Lichtfarben Gelb und Rot kommen für Halbleiter-Fertigungsanlagen und beim Umgang mit lichtempfindlichem Material zum Einsatz, Blau und Grün zusätzlich auch für Werbezwecke oder als Lichtsignale.
LED-Leuchten mit DC-Eingang für 12 oder 24 Volt benötigen kein eigenes Netzteil, sie können direkt an die entsprechende Spannungsquelle angeschlossen werden.
LED-Maschinenleuchten und LED-Schaltschrankleuchten für den Netzspannungsbetrieb mit Universalspannungseingang (meist 100 – 240 Volt AC und 50 – 60 Hz) sind auch in Ländern mit abweichenden Stromnetzen problemlos einsetzbar.
Achten Sie auf die erforderlichen Prüfzeichen und Schutznormen.
Was bedeutet die Angabe „Lumen“ (lm) in der Artikelbeschreibung?
Dieser Zahlenwert bezeichnet den Gesamt-Lichtstrom, den die Leuchte zu liefern vermag. Zu beachten ist, dass Angaben in Lumen nur dann vergleichbar sind, wenn es sich um Lampen handelt, die klassisch weißes Licht abstrahlen, da dieser Messwert bei einer Licht-Wellenlänge von 550 nm ermittelt wird. Zur groben Einschätzung: Die allseits bekannten und zwischenzeitlich längst abgelösten 100-Watt-Haushaltsglühlampen liefern etwa 1.340 Lumen.
Was bedeutet die Angabe „Lux“ (lx) bei Leuchten?
Die Einheit Lux steht für die Beleuchtungsstärke einer Fläche, berechnet als lm/m². Bei gleichem Lichtstrom und identischer Entfernung, erzeugt also eine Lichtquelle mit stark gebündelter Abstrahlcharakteristik („Spot“) eine höhere Beleuchtungsstärke auf der angestrahlten Fläche. Allerdings ist umgekehrt natürlich die beleuchtete Fläche selbst entsprechend kleiner.